Feuersalamander Infoboard

Lieber Michael Schantz,

ich wende mich an Sie, weil Sie mir geeignet dazu erscheinen, ein schwieriges Problem lösen zu können. Am regnerischen Abend des 26. April fuhr ich per Fahrrad und mitsamt Hund unseren üblichen Weg ab, als, es muß gegen sieben Uhr gewesen sein, die Sonne war kaum untergegangen, ich nur mit Mühe einem sehr schönen Salamandra Salamandra-Exemplar ausweichen konnte. Auf einer Strecke, die ich viele dutzendmal passiert hatte, ohne auch nur ein einziges Exemplar zu sehen, begegneten mir in den nächsten Minuten weitere 8 Feuersalamander. Als Freund dieser Spezies freute ich mich darüber, daß sie in unserer Gegend noch derart zahlreich vertreten zu sein scheinen. Da es dämmerte, machte ich bald kehrt, und fuhr langsam, und das Vorderlicht des Fahrrads nur einen Meter vor das Rad richtend, nach hause. Ich war so vorsichtig, ich wich weiteren dreien aus, aber leider...
Als ich an einen weiteren vorsichtig heranfuhr, fiel mir dessen seltsame Lage auf. Das Exemplar krümmte sich stark, und als ich es zur Beobachtung vorsichtig aufnahm, bemerkte ich eine rötliche Blase direkt aus der Kloake stammend. Weiterhin schien der rechte Vorderfuß gebrochen, da er nur schlaff herunterhing, und auch, als ich das Tier wieder absetzte, nicht mehr zum Laufen eingesetzt wurde. Ich kann es mir nicht anders erklären: Der Hund muß entweder auf das Tier getreten sein oder es sonstwie gestreift oder verletzt haben. Natürlich wäre auch etwas anderes möglich, aber mir erscheint der Hund als "Täter" am plausibelsten. Bitte glauben Sie mir: Wenn ich das Tier angefahren hätte, hätte es dies sicherlich nicht überlebt. Ich entschied mich, aus Panik, aus Unsicherheit dafür, das Tier mitzunehmen. Ich war mir nicht sicher, ob ein Tierarzt noch helfen kann, aber ich bin der Meinung, indem das Tier durch den Hund (und damit indirekt durch mich!) verletzt wurde, habe ich mich schon in den natürlichen Kreislauf eingemischt - Ich habe kein gutes Gefühl, und kein gutes Gewissen aufgrund dieser Affäre, das können Sie mir glauben.
Es scheint sich dabei um ein Jungtier zu handeln, es misst mitsamt Schwanz etwa 11 Zentimeter. Ich habe ein Terrarium, welches zwar nur 30 cm auf 20 cm misst noch am Samstagabend eingerichtet, mitsamt Versteckmöglichkeiten, Futtertieren und in ausreichendem Maße befeuchtet: Das Tier bleibt apathisch, es rührt sich nicht und lehnt das Futter ab.
Nun meine Fragen:
1. Wann würden Sie das Tier wieder aussetzen? Sofort, und trotz des (wahrscheinlich) gebrochenen Fußes? Am Montag könnte ich einen Tierarzt näher untersuchen lassen.
2. Um was könnte es sich bei dieser rötlichen Blase an der Kloake handeln? Deutet dies auf innere Verletzungen hin? Ist es vielleicht ein Teil der Innereien?
3. Was müßte ich bei vorübergehender Pflege eines kranken Wildtieres beachten?
4. Angenommen der Fuß verkrüppelt aufgrund des Bruches: Ist ein derart behindertes Tier in der Natur überlebensfähig? Oder wäre es nicht sinnvoller, das Tier dann mit Terrarien-Tieren zu vergesellschaften?
5. War es gesetzlich oder kategorisch falsch, das verletzte Tier mitzunehmen? Ich bedauere es wirklich.

Ich würde mich sehr über eine rasche Beantwortung freuen.

Mit freundlichen Grüßen
Björn Ackermann

wie ist die Sache ausgegangen ( Tierarzt )