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Nikolaus

Silbersalamander

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Beiträge: 816

Registrierungsdatum: 5. Januar 2003

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1

Montag, 29. August 2016, 22:03

Außenfilter Abwärme

Hallo!

Habe mir 2 Bergbachaquarien eingerichtet und dazu jeweils sehr groß dimensionierte Eheimfilter (gebraucht) gekauft. (Jeweils für ca. 600l Aquarien, Leistung bis zu 1200l/h). Meine Becken haben ca. 80l; Prinzipiell war die Überdimensionierung geplant, um eben einerseits hohen Sauerstoffgehalt, andererseits niedrige Keim/Stoffwechsellast sowie Ströumung entsprechend eines Bachs zu erzeugen.
Es kommt wie es kommen musste - die Abwärme der beiden Filter (für Süßwasseraquarien wohl positiv) erzeugt ohne jegliche zusätzliche Wärmequelle 29°C Wassertemperatur. Relativ einfache Schlussfolgerung - die thermische Entkoppelung der
neueren Modelle (wenn man sich die Wasserflussrichtung ansieht) ist tlw.
derart schlecht, dass das Wasser bei Professionel 3 und 2 durch die
geringe Abdichtung der Strömungsrichtung lange am Pumpenkopf verweilt. In entsprechend dimensionierten Aquarien löst sich das Problem durch das Volumen - eh klar. Verdunstung ankurbeln durch Ventilatoren, ist natürlich eine möglichkeit. Ökonomisch aber wohl eine Katastrophe, erst 35W fürs Heizen und dann ebenso 35 W ins Kühlen zu investieren ist reichlich doof und teuer, da ist die Neuanschaffung wohl denkbar günstiger.

Gut, im Nachhinein ist man klüger - Rückschlag wird ohne weiteres Ärgern akzeptiert.
Der Classic Eheim 150 https://www.eheim.com/de_DE/produkte/tec…nfilter/classic (300l/h in einem andren ähnlichen kleineren Becken in Betrieb) erzeugt eine Abwärme von 0,2°C - Überlegung ist nun das nächst größere Model (440 l/h) einzusetzen, durch den Einsatz von versteckten Lochziegeln und Steine (Hälfte der Becken ist mit Steinen befüllt) ist das Filtervolumen ohnehin um ein x-faches erhöht. Der Aufbau ist diesbezüglich denkbar einfach wie besser - Wasser kann nur in eine Richtung fließen und nicht länger als es die Pumpleistung erlaubt an der Pumpe bleiben. Dementsprechend geht die Wärme nur langsam ans Wasser über und lässt sich via Verdunstung vermutlich sogar ausgleichen. Schade nur, dass sich natürlich die Steinhaufen so weniger leicht um spülen=sauber halten lassen.

Hab ich wo einen Denkfehler?
Hat jemand bezüglich Temperatur ein ähnliches Problem mit Pumpen/Filtern schon festgestellt? Wie seid ihr damit umgegangen?

LGN
"Von Zeit zu Zeit seh' ich den Alten gern'" - Mephistopheles in Faust, der Tragödie erster Teil; Prolog im Himmel.

Inshi

Feuersalamander.de - Admin

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2

Samstag, 3. September 2016, 00:35

Hallo Nikolaus,

wie Du weißt, sind Wassertiere nicht so meine Kernkompetenz ^^ , daher kann ich zu Deiner Frage nichts schreiben - aber mich würden Bilder von den Becken interessieren 8)

VG, Ingo
Halte verschiedene Tiere der Gattung Salamandra und einige andere Urodelen

sbuerger

Stephan Bürger

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3

Sonntag, 4. September 2016, 14:14

Hallo Nikolaus,
das ist krass - hätte ich mangels Erfahrung niemals so drastisch eingeschätzt. Dass aber das Verweilen des Wassers am Pumpenkopf(mit)schuldig an der Erwärmung ist, würde ich bezweifeln:
1. spielt es ja keine Rolle, ob die thermische Energie "portionsweise" oder gleichmäßig an das Wasser abgegeben wird - der Effekt (Mischwasser-Temperatur im Becken-Wasserkörper) wäre der gleiche.
Und 2. würde, wenn das Wasser am Pumpenkopf stärker erwärmt ist als im restlichen Kreislauf, eben dadurch mehr Wärme an die umgebende Luft abgegeben statt an das Wasser - im Sinne einer Ausgleichsbestrebung ist eine Wasserkühlung ja effizienter, wenn sie die thermische Energie möglichst schnell von der Wärmequelle weg transportiert und den Temperaturunterschied zwischen Wasser und Pumpe an der "Übergabestelle" möglichst hoch hält.

Gradueller Lösungsansatz bzw. Checkliste, um die Situation zu verbessern (ob ausreichend oder nicht, sein dahingestellt):
- Ist die Pumpe abgeregelt (bei den Professionell-Modellen ist das dieser Hebel obendrauf)? Wenn ja, vollen Durchfluss einstellen - Eheim-Pumpen sind nicht wirklich regelbar; der Hebel verkleinert nur die Durchflussöffnung und erhöht damit sogar den Stromverbrauch und die Erhitzung.
- Ist die Wassersäule optimierbar? Um die Pumpe möglichst lastarm laufen zu lassen, sollte die Auslauföffnung an oder unter der Wasseroberfläche sein. Die Öffnung sollte möglichst groß sein, also voller Schlauch- bzw. Rohrdurchmesser, kein Düsenrohr oder so.
- Nimm so viel wie möglich vom Filtermaterial raus; bei deiner Wasser-(und entsprechend Besatz-)menge kommst du ja wahrscheinlich locker damit aus, nur einen Korb zu bestücken. Und den dann mit grober Filtermatte oder Siporax.
- Irgendwelche Knicke in den Schläuchen? Die, die Eheim mitliefert, sind nicht so dolle - würde ich eh austauschen gegen Gardena Flex oder (perfekt, aber teuer) Silikonschläuche.
- Läuft im Pumpengehäuse wirklich alles reibungslos (im Wortsinn)? Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Kreiselpumpen, die eine Zeitlang trocken lagen (was bei einem Gebrauchtkauf ja nicht unwahrscheinlich ist), bei der erneuten Inbetriebnahme u.U. erstmal wieder gängig gemacht werden müssen (Kalk-etc-ablagerungen im Innenraum, an Welle, Rotor, Lagerbuchsen). Die ach so tollen Keramikwellen müssen anscheinend auch öfter getauscht werden als Stahlwellen (da würde sich ein Schaden aber wohl durch Klappern bemerkbar machen).

Radikaler Lösungsansatz: Keine Kreiselpumpe benutzen, sondern eine Luftpumpe - hier meine ich allerdings keine Kleingerätchen wie Schego etc., sondern eher sowas wie die Dong Yang DY20 oder DY40. Problem: Gerade in einem Bachlaufbecken, wo Wasserein- und auslass an entgegengesetzten Enden des Beckens sein müssen, ist das extrem umständlich und wahrscheinlich nachträglich gar nicht mehr ins Konzept einzubauen (der Rücklauf müsste in dem Fall wohl zwangsweise als Überlaufschacht und Untertischbecken konstruiert sein).
Positiver Nebeneffekt wäre der massive Sauerstoffeintrag plus erhöhte Verdunstung und damit verbunden sogar ein Kühl- statt Heizeffekt. Aber wie gesagt, ich denke, für den Umbau ist es wohl zu spät.

Was vielleicht was bringen könnte: Keinen Außenfilter, sondern eine Tauchpumpe (Strömungspumpe) benutzen. Hört sich erstmal widersinnig an, weil die ja dann ihre ganze Abwärme an das umgebende Wasser abgeben würde, aber das könnte sich durch den viel widerstandsärmeren Wasserfluss deutlich relativieren. Der Umbauaufwand hält sich mit einem Rohr längs im Becken noch in erträglichen Grenzen. 1200 l/h sind bei dem Gerätetyp ein Klacks.
In dem Fall würde ich allerdings keine Eheim-Pumpe empfehlen, zum einen wegen der erstaunlichen Vibration/Lautstärke, die die aktuellen Eheim-Modelle erzeugen, zum anderen wegen der im Vergleich mit anderen Marken geringeren Energieeffizienz. Eheim-Pumpen brauchen für gleiche Förderleistung teils doppelt soviel Strom wie Konkurrenzmodelle - möglicherweise sind sie ja robuster konstruiert, aber die Energie, die nicht in die Förderleistung geht, geht halt in die Aufheizung. Das aktuelle 1200 l/h-Model von JBL (ProFlow 1100) z.B. braucht angeblich 12 Watt - selbst wenn die Angabe geschönt ist, bleibt eine Menge Differenz zu den 35 Watt der Eheim, die dann schon mal nicht in Wärme umgesetzt werden kann.

Das wären so meine Gedanken für den Augenblick... mit Erfahrungen kann ich leider nicht dienen, da bei mir idR die Aufgabenstellung eher andersrum ist (bei kühlen Becken möglichst wenig Strömung). Interessantes Thema auf jeden Fall - lass doch mal hören, wie es weitergegangen ist (sein wird)!

Tschöö
Stephan

Nikolaus

Silbersalamander

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Beiträge: 816

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4

Dienstag, 6. September 2016, 15:52

Hi!

Die relativ rasche und unkomplizierte Lösung war einfach 2 Außenfilter wie beschrieben von Eheim zu kaufen. (Classic für 250L Becken, 8W Pumpe, 440l/h; Interessanter Nebenaspekt, der Kleinere "Bruder" für 150L Becken hat ebenfalls eine 8 W Pumpe, wäre spannend ob da die selbe Pumpe drin sitzt). Die Abwärme dieser Filter ist denkbar gering, der Aufbau denkbar einfach wie genial (Das Wasser kann in jedemFall nur von unten nach oben fließen und hat damit viel Kontakt mit den Filtermedien).
Jedenfalls scheint die Umwälzung zu reichen (die Tiere bleiben im Wasser, es bildet sich keine Kamhaut, das Wasser ist klar, die Denitrifikation funktioniert gut trotz relativ "frischer" Becken), aber warten wir den vollen Nitrit-Peak ab - Um den abzupuffern habe ich Ziegelsteine aus einem eingelaufenen Aquarium in die Becken gelegt, meiner Erfahrung nach der beste Nitrit(und Nitrat)vernichter den es gibt.
Das Material hab ich natürlich einfach aus den großen Filtern entnommen - 1/3 Siporax, 2/3 Eheim Substrat.
Die großen Filter hebe ich vorerst auf oder verkaufe sie - für meine Zwecke derzeit in jedem Fall massiv überdimensioniert, da hab ich mich zu sehr zu "Mehr Power" verleiten lassen. Das Troubleshooting im Sinne von Luft aus dem Filter schwemmen usw. hab ich damals schon gemacht (allein aus akustischen Gründen - eine 25W Pumpe ist auch deutlich lauter als ein 8W Gerät!...) - Abkühlung hat sich eben erst durchs Abschalten der Filter ergeben.
Die Aquarien sind dann vor Besatz 1 Woche leer gelaufen, mit Wasserflöhen und Frostfutter, gebrauchtem Filtermaterial und gebrauchten Ziegeln "geprimt" worden, bis jetzt gabs kaum Nitrat nachzuweisen und gar kein Nitrit, nur die Gesamthärte ist mir noch eine Spur zu hoch, wird sich aber auch ergeben, wenngleich im Wasser ein hoher Anteil Kalkgestein ist.

Die Strömungspumpe ist Plan B, sollte sich die Notwendigkeit ergeben. Derzeit ist ja glücklicher Weise die Temperatur nicht mehr der limitierende Faktor. Jetzt mal 2-3 Monate warten und schauen was passiert.


vielen Dank für deine Ausführungen!
"Von Zeit zu Zeit seh' ich den Alten gern'" - Mephistopheles in Faust, der Tragödie erster Teil; Prolog im Himmel.

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