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Sparkle

Larve

  • »Sparkle« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 7

Registrierungsdatum: 1. Mai 2015

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1

Freitag, 22. Mai 2015, 13:04

Natuerliche Wiederansiedlung moeglich?

Wir wohnen in Norditalien im Alpenvorland.

Ich habe eine kleine Salamanderlarve aus einer eintrockenden Pfuetze (mit mehr als tausend Kaulquappen und auch vielen Salamanderlarven, - wie ich jetzt weiss) gerettet und mich seitdem gefragt, wie sie dahin kam.

Zwar hatte ich von Anfang an die Theorie, dass sie durch die Unwetter “angespuelt” wurden, konnte das aber an diesem Ort nicht nachvollziehen.

Beim Futtersuchen tiefer im Wald haben wir dann tatsaechlich einen frischen Erdrutsch mit vielen Larven gefunden.

Einige sind “soweit” gespuelt worden, dass sie es in den Bach geschafft haben. Auch das Forellenzuchtbecken haben Bufo Bufo Kaufquappen (nur diese von all den vielen Arten!) und ein paar Feuersalamanderlarven “hinter sich gebracht”.

Somit sind sie jetzt auf einer Hoehe von 420 Meter ueber Meeresspiegel in doerflich / wiesigem Gebiet “angekommen”.

Meine Recherchen zu den Tieren haben ergeben, dass sie es kuehl und feucht moegen, - beides ist hier nicht wirklich vorhanden. Bis auf die letzten drei Jahre (gefuehlt der Riesenklimawandel) trocknet der Bach im Sommer aus. Letzten Donnerstag hatten wir hier 32 Grad - das ist im Sommer tagsueber auch ueber Tage hinweg normal.

Das alles spricht nicht fuer viel Ueberlebenschancen fuer die Tiere? (Keine Sorge, ich lasse sie wo sie sind, mich interessiert nur dieser Versuch der Natur.)

Meine aelteren Nachbarn erinnern sich, dass sie als Kinder hier Salamander gesehen haben und die Pilzsucher wissen, dass es noch ganz viele in hoeheren Lagen gibt.

Ich werde schauen, ob ich die Wilden beobachten kann und berichten. Meint ihr sie haben eine Chance?

Wolfskin

Feuersalamander

  • »Wolfskin« ist männlich

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2

Freitag, 22. Mai 2015, 17:54

Eine Chance haben sie auf jeden Fall. Ich gehe mal davon aus, dass es nachts auch ein bisschen abkühlt bei euch, das könnte schon ausreichen. Wenn es zu warm ist, bleiben die Tiere eben in ihrem Versteck.
Und wenn es früher ja sogar Salamander bei euch gab, wieso jetzt nicht auch wieder? (bzw immer noch)
Ein austrocknender Bach ist für einen Feuersalamander nicht so dramatisch. Wenn lange die Jungtiere rechtzeitig an Land gehen, ist das Gewässer danach ja egal.
Also, ich würde den Salamandern schon eine Überlebenschance einräumen. Es mag vielleicht einige Jahre dauern bis sich ein vernünftiger Bestand gebildet hat, aber eine natürliche Ansiedlung braucht nun mal etwas Zeit.
So ein Erdrutsch ist übrigens die perfekte Möglichkeit für solche Tiere ein neues Gebiet zu erobern(wenn sie vorher nicht in den Lagen vorkamen, in die sie gespült werden), dabei kann es sogar zur Entstehung einer neuen Art kommen. Sehr interessant, gerade für mich als Ökologie-&Evolutions-interessierten Biologie Student. :D
Allerdings würde ich vermuten, dass ihr sowieso noch Salamander bei euch habt, ich glaube nicht, dass so viele Larven von weit weg angespült werden..

Gruß,
Nils

Sparkle

Larve

  • »Sparkle« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 7

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3

Freitag, 22. Mai 2015, 19:56

Hallo Nils,

nun die Erdrutsche im letzten Herbst haben hier alles verwuestet. Kam sogar in den deutschen Hauptnachrichten. Von 6 Strassen hat eine halbwegs ueberlebt. Die Berge sind hier sehr steil und dort wo schon was abgegangen ist, kommt jetzt regelmaessig Erde nach (sie haben es schon aufgegeben die Strasse-gesperrt-Schilder wegzufahren).

Einige Wiesen sind jetzt auch dauerhaft unter Wasser somit wird die Landschaft sich veraendern - in der Tat spannend. Wir hatten bislang nur viele Kroeten, jetzt wirds abends richtig laut - kleine helle schlanke Froesche scheinen auch neu....

Die Salamander kommen wahrscheinlich von ca 650 Meter ueber Null (zumindest soweit ich das rausfinden konnte). Hier wird es nachts in der Tat meist kuehl, wenn ihnen trockene Verstecke reichen - die vielen umgefallenen Baeume sind da sicher eine Hilfe!

Da ich regelmaessig meinen Garten nach "meinen Smaragdeisdechsen" (oder zumindest ca 40 cm lange blau-gruene Tiere) absuche, um sie nicht mit dem Rasentrecker zu toeten, und auch sonst so alles kennenlerne (kleine Eidechsen, Vipern und grosse Schlangen!, "Talpagrillos", viele Kroeten, Dachse und wenn ich das Tor nicht zumache auch Wildscheine, Rehe und Steinboecke) bin ich mir eigentlich sicher, das wir keine Feuersalamander (mehr) hatten.

Wuerde mich total freuen, wenn sie es schaffen!
Ich werde sie weiter beobachten.

Gruss
Jean

:VD:

Wolfskin

Feuersalamander

  • »Wolfskin« ist männlich

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4

Sonntag, 24. Mai 2015, 09:05

Hallo Jean,

okay, bei Erdrutschen von diesem Ausmaß kann tatsächlich zur allopatrischen Artbildung führen, das kann jedoch Millionen Jahre dauern ( :D ), bis dahin ist es dann einfach ein 'neuerobertes' Territorium.
Aber es hört sich an, als hätte sich ja wirklich einiges Im Landschaftsbild geändert. Das beeinflusst natürlich auch die Fauna sehr.

Wow, klingt als hättest Du einen sehr interessanten Garten! :D

Falls Du erneut Salamander findest, vielleicht ja auch junge Landgänger, kannst Du uns ja auf dem Laufenden halten! :)

Gruß,
Nils

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