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Vikey

Olberich

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1

Donnerstag, 8. Januar 2009, 11:08

Osmosewasser zur Larvenaufzucht Salamandra salamandra terrestris

Hallo Leute,

weiß jemand von euch ob es wissenschaftliche Berichte gibt über die Eigenschaften
eines "idealen Wassers" zur Larvenaufzucht von S.s.terrestris gibt?

Ich meine abweichend von PH-Wert z.B. ob die Larven weiches oder hartes Wasser bevorzugen.

Wäre es sinnvoll Osmosewasser/Destilliertes Wasser mit Regenwasser zu verschneiden um ein
geeignetes Larvenwässerchen herzustellen?

Bzw. kennt jemand einen Wert in ppm oder mikrosiemens, welcher amphibien-bzw. S.s.t. freundlich ist?

Wie verfahrt Ihr da?

Hatte bereits einige Ausfälle von Larven die in einem mit Aquarienfilter ausgestatteten Becken bis zur Metamorphose gebracht werden sollten. Z.T. verpilzten einige Tiere andere gingen an Land.
Der PH-Wert, KH Wert (für Süßwasseraquarienfische), Nitrit, Nitrat waren laut Teststreifen o.k.

Nun wollte ich die Sache etwas professioneller angehen und deshalb auch die Frage zur Wasserhärte.

Angemerkt sei, dass ich speziell Erfahrungen für die Larven von S.s.t. suche, zur Not weiß aber vielleicht der ein oder andere Axolotlhalter etwas in Richtung Wasserqualität und man könnte eventuell Rückschlüsse ziehen.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Vikey« (8. Januar 2009, 11:13)


2

Donnerstag, 8. Januar 2009, 11:39

Hallo Vikey,

also ich kenne mich nur mit der Aufzucht von Fischen aus, aber vielleicht hilft das trotzdem weiter: Ich tue in Aufzuchtbecken immer ein paar Erlenzäpchen rein. Die sollen antibakteriell wirken und so eben auch gegen Verpilzung helfen. Die Härte wird damit auch etwas gesenkt (minimal) und ich habe nur gute Erfahrungen damit gemacht.

Erlenzäpfchen findest Du übrigens jetzt sehr gut. Genommen werden ausschließlich die schwarzen, die also schon getrocknet sind. Und die hängen jetzt noch schön zur Ernte an den Bäumen :tongue:

Liebe Grüße,
Zissy

hynobius

Albino Salamander

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3

Donnerstag, 8. Januar 2009, 15:13

Hallo,
ich würde Leitungswasser nehmen. Verpilzungen treten in der Natur vor allem in sehr weichem/saurem wasser auf, z. B. in den Odenwaldbächen auf Buntsandstein.
Ich nehme selbst nur Leitungswasser zur Aufzucht, und mir ist noch nie eine Feuersalamanderlarve verpilzt. Da die Bäche der Schwäbischen Aöb sicher sehr hartes Wasser führen, dürfte nichts gegen solches wasser bei der Larvenaufzucht sprechen.
Gruß Olaf

S.s.terrestris

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4

Donnerstag, 8. Januar 2009, 21:18

Hallo!

Bisher habe ich auch nur normales Leiungswasser zur Aufzucht benutzt.
Gruß

Justin
Ich halte und züchte:
S.s.terretris
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Samuel Butler

Phoenixtear

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5

Freitag, 9. Januar 2009, 20:00

Hi,

zur S.s.t. - Aufzucht habe ich leider keine Erfahrungen beizusteuern, aber wenn Du die ganze Sache professioneller angehen willst, wäre ein erster Schritt, die "Ratestäbchen"-Teststreifen gegen ein paar vernünftige Tropfentests zu tauschen.

Gruß, Daniel

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Phoenixtear« (9. Januar 2009, 20:00)


PHILIP

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6

Freitag, 9. Januar 2009, 21:54

Hallo Volker,
vieleicht könnte man ja auch Wasser aus einem Bach nehmen?!

LG Philip
Meine herpigen Bilder auf Flickr: http://www.flickr.com/photos/87585482@N03/

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »PHILIP« (9. Januar 2009, 21:55)


S.s.terrestris

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7

Samstag, 10. Januar 2009, 10:21

Es wurde schon gesagt das Bachwasser das Bachwasser auch zu verpilzungen führen könnte.
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Samuel Butler

PHILIP

Silbersalamander

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8

Samstag, 10. Januar 2009, 15:45

Zitat

Original von S.s.terrestris
Es wurde schon gesagt das Bachwasser das Bachwasser auch zu verpilzungen führen könnte.


Oh sorry.

LG Philip
Meine herpigen Bilder auf Flickr: http://www.flickr.com/photos/87585482@N03/

S.s.terrestris

Albino Salamander

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9

Samstag, 10. Januar 2009, 18:19

Macht nichts...............

Gruß

Justin
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Vikey

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10

Sonntag, 11. Januar 2009, 12:42

Hallo Leute,

Danke zunächst einmal für eure zahlreichen Beiträge.

@Zissy – dein Tipp mit den Erlenzäpfchen ist schon einmal nicht schlecht, es gibt da sogar ein Rezept welches in der Pfeilgiftfroschszene für die Quappenaufzucht verwendet wird, ob es 1:1 auf die Feuersalamanderlarve übertragbar ist, müsste ausprobiert werden. Man hat mit dieser Mixtur den Vorteil, dass die Kaulquappen länger ohne Wasserwechsel im geimpften Wasser verbleiben können, da dieses durch den „Tee“ die von dir beschriebenen Eigenschaften bekommt.

Hier das Rezept: http://wiki.frogpix.de/index.php/Quappentee
Und hier der fertige Tee: http://www.terrarientechnik.de/product_i…t--1000-ml.html

@Olaf – sehr interessant, danke ebenfalls für die Informationen. Ich habe damals aber auch Leitungswasser verwendet und wohne ja auch am Rande der Schwäbischen Alb.
Ich werde unser Leitungswasser aber einmal checken sobald ich das nötige Equipment habe.

@Justin – wie gesagt ich auch und überlebte nur ein Bruchteil der Larven.

@Daniel – Danke für den Tipp mit den Tropfentests, ich werde mich dahingehend erkundigen.

In Thiesmeier´s Buch wird kurz erläutert das nach einem Versuch von ZAKRZEWSKI (1990) die optimale Wassertemperatur für die Entwicklung der Feuersalamanderlarve zwischen 10° C und 20° C liegt. Des Weiteren der optimale Sauerstoffgehalt des Wassers bei 9,0-13,2 mg O²/dm³ = entspricht einer Sauerstoffsättigung von 76,4-116%. Ein „günstiger“ pH-Wert liegt nach ZAKRZEWSKI (1990) bei 6,2 - 7. Weitere wissenschaftlich fundierte Wassereigenschaften zur optimalen Aufzucht der Feuersalamanderlarve finde ich in der Literatur keine. Vielleicht entdeckt ihr ja noch was.
Olaf´s Tipp hilft mir auch schon mal weiter.

Fassen wir einmal kurz zusammen:

Temperatur: 10°C - 20°C
Sauersättigung: 76,4 - 116%
pH-Wert: 6,2 – 7

Nun gibt es in der Aquaristik noch dutzende andere Werte die Fischartspezifisch verschieden sind und nach denen das Wasser aufbereitet wird. So gibt es den sogenannten „RedOx-Wert“, KH= Karbonat härte, GH= Gesamthärte, CO2 Kohlendioxid, Nitrid, Nitrat, Eisen…usw.
Wir könnten doch versuchen eine Liste :manu: aufzustellen mit wenigstens groben Wasserwerten zur Aufzucht von Feuersalamanderlarven (zunächst allgemein gehalten), später vielleicht auch Art-und Unterartspezifisch.

Was meint Ihr?


Viele Grüße


Volker

Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von »Vikey« (11. Januar 2009, 12:45)


sbuerger

Stephan Bürger

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11

Sonntag, 11. Januar 2009, 15:02

Moin,
ich halte zwar auch keine Feuersalamander, wollte aber auch noch meine zwo Cent zum Thema beisteuern:

1. Erlenzäpfchen: Wie bei Tee und Seemandellaub sind es bei den Zäpfchen die ins Wasser abgegebenen Huminsäuren, die fungizid wirken und damit Verpilzungen bekämpfen. Man kann aber wohl fest davon ausgehen, dass alles, was das Erregerniveau unter ein "natürliches" Maß senkt (ich gehe mal davon aus, dass Quellbachwasser idR praktisch keine Huminsäuren enthält), auch den Aufbau eines körpereigenen Immunsystems auf ein "natürliches" Maß erfolgreich verhindert. Gerade bei der Aufzucht von Larven kann man in den allermeisten Fällen fest davon ausgehen, dass die Tiere später zu anderen Haltern in eine neue Umgebung kommen, deren Charakteristika sich jeglicher Kontrolle des Züchters entziehen. Daher würde ich lieber eine hohe Larvensterblichkeit in Kauf nehmen als 100% immunschwache Tiere durchzubringen, die dann später beim endgültigen Halter Probleme kriegen. Huminsäuren würde ich dementsprechend ausschließlich im konkreten Therapiefall, aber keinesfalls als Präventivmaßnahme einsetzen (potent genug dafür sind sie normalerweise). Das ist meine alles andere als wissenschaftlich fundierte Meinung ausm Bauch - wer da mit fundierten statistischen Werten widersprechen kann, möge das bitte tun, damit ich nicht weiterhin Unsinn erzähle. ;) Aber aus meiner Sicht und mit meinem Horizont erscheint es mir erstmal schlüssig so.
Weiterhin ist beim Einsatz von Huminsäuren natürlich auch grundsätzlich zu beachten, dass sie den Gesamt-pH senken. Normalerweise nicht in bedenklichen Dimensionen, aber regelmäßige Messungen sollten dann Pflicht sein.
Falls du allerdings den Verdacht hast, dass es in deinem Fall nicht etwa darum geht, ein normales Erregerniveau künstlich zu senken, sondern vielmehr ein erhöhtes Erregerniveau auf Normalmaß zurückzuführen, würde ich die Ursache zuallererst bei der Befilterung, also dem Abbau organischer Belastung, suchen (s.u.). Eine übermäßige Belastung des Wassers mit Stickstoffprodukten begünstigt praktisch immer Infektionen.

2. Vergleichbarkeit mit der Aufzucht von Dendrobaten-Quappen: Ist mE nicht gegeben. Feuersalamander laichen in Quellbächen, in denen das Wasser stark mineralisiert sein dürfte (genaue Werte hierzu kenne ich nicht, die könnte vielleicht ein FS-Spezi beisteuern). Dendrobaten tun quasi genau das Gegenteil, die laichen in Blütenkelchen etc., in denen sich extrem weiches Regenwasser sammelt. Was weiterhin die organische Belastung angeht, dürfte das "Blütenwasser" zumindest stärker eutrophiert sein (allerdings keine Ahnung, in welchem Maße und wie die Pflanzen das ggf. über ihren eigenen Stoffwechsel kompensieren) als das Quellbachwasser, das ja idR so gut wie völlig unbelastet aus dem Boden kommt.

3. Sauerstoffgehalt: Entsprechend ihren Laichwasservorlieben kann man natürlich fest davon ausgehen, dass FS-Larven in dieser Hinsicht absolut verwöhnt gehören und dass man diesem Kriterium besondere Aufmerksamkeit schenken sollte. Die Menge des im Wasser gelösten Sauerstoffs ist aber keine Eigenschaft des Ausgangswassers, sondern ändert sich permanent durch Luftexponierung, Veratmung und Temperatur. Kaltes Wasser nimmt wesentlich mehr Sauerstoff auf als warmes, Wasser mit hoher Oberflächenbewegung (im Idealfall luftbefiltert) hat deutlich mehr Gasaustausch als stehendes. Kommt dann noch eine hohe organische Belastung des Wassers hinzu, wird einerseits mehr Sauerstoff durch aerobe Mikroben veratmet, andererseits besteht gleichzeitig die Gefahr einer Kahmhautbildung, die den Gasaustausch unterbindet.
Fazit: Kalt halten, effizient befiltern, am besten mit Luftheber. Wirklich messen kann man seinen Erfolg in dieser Hinsicht leider nur sehr kostenaufwendig; zwar gibt es auch für den Sauerstoffgehalt Testreagenzien, aber im Gegensatz zu den meisten anderen unterscheiden sich die Einfärbungen nicht in der Farbe, sondern nur in der Farbdichte. Halbwegs zuverlässig kann man sowas nur photometrisch auswerten; das Auge ist da als Instrument völlig untauglich.

Ich kann mir aber kaum vorstellen, dass sich die idealen Werte für FS nicht in Erfahrung bringen lassen; einfach mal abwarten, wer sich hier noch dazu meldet. Alternativ könntest du, wenn du ein FS-Biotop bei dir in der Gegend kennst, einfach da mal eine Probe nehmen, wenn du die Tropfentests angeschafft hast (mit den Teststäbchen macht das wirklich nicht viel Sinn).
Noch zu den Zakrzewski-Werten, das aber bitte nur als diffuse Meinung werten, da ich wirklich keine spezifische Erfahrung aufweisen kann:
10-20°C ist eine weite Spanne und wenig aussagekräftig - ich würde mich da eher am unteren Ende orientieren und nach oben ggf. jahreszeitlich variieren.
Die Angabe der Sauerstoffwerte-Spanne macht im Zusammenhang mit dieser breiten Temperaturspanne ungefähr so viel Sinn wie die Aussage "Autofahren kostet mehr Sprit als Radfahren". Da es aber äußerst unwahrscheinlich sein dürfte, dass du bei deinen Larven eine Überversorgung erzeugst (es sei denn künstlich über die Verwendung eines Oxydators), kümmer dich nicht weiter drum, sondern sieh einfach zu, mit den o.g. Maßnahmen den Gasaustausch zu optimieren. Das in Zusammenhang mit der weitestgehenden Vermeidung organischer Belastung dürfte deinem Anliegen zumindest entgegenkommen, vielleicht sogar das Problem schon lösen.

Tschöö
Stephan

Inshi

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Sonntag, 11. Januar 2009, 15:11

Hallo Volker,

ich halte es immer für eine gute Idee, wenn man versucht, Erfahrungen zu bündeln und gemeinsam zu lernen. Insofern begrüße ich Dein Vorhaben...

Zitat

Original von Vikey
Wir könnten doch versuchen eine Liste :manu: aufzustellen mit wenigstens groben Wasserwerten zur Aufzucht von Feuersalamanderlarven (zunächst allgemein gehalten), später vielleicht auch Art-und Unterartspezifisch.


...allerdings halte ich es so für sehr schwer durchführbar: Gerade Larven könnten auf die unterschiedlichsten Parameter reagieren, abgesehen von den in der Aquaristik üblicherweise ermittelten "Wasserwerten" gibt es ja noch einige Parameter, die hier nicht erfasst werden, z.B. Chlorgehalt, Anteil an Schwermetallen (z.B. auch durch Bleirohre im Haus?), biologische Qualität etc.

Um also wirklich allgemeingültige Regeln aufzustellen, müsste man eine aufwändige wissenschaftliche Studie anstrengen, mit einer Versuchsanordnung mit vergleichbaren Tieren und Wasser, das jeweils exakt in einem Wert unterschiedlich zu dem nächsten ist. Selbst hier könnte noch die Kombination verschiedener Werte unterschiedliche Erfolge verursachen.

Da das für uns nicht machbar ist (und das verwendete Wasser deutlich zu verschieden), können uns nur Erfahrungswerte weiterhelfen - letztlich ist jeder auf "try and error" angewiesen, wenn nicht jemand mit den exakt gleichen Bedingungen ihm Tipps geben kann.

Ich kenne Halter, die jeden Tag frisches Leitungswasser wechseln, andere, die es grundsätzlich erst 24 Studen stehen lassen, wieder andere, die nur Bachwasser verwenden etc.

Ich selbst habe bereits erfolgreich Feuersalamanderlarven (ohne jegliche Verpilzungen) in Bachwasser und in Leitungswasser (sowohl in Marburg als auch in Bayern) aufgezogen - dabei wurde das Wasser maximal alle 2-3 Tage teilweise gewechselt, ohne jegliche Filterung - manchmal mit Sprudelstein...

Außerdem scheinen ja auch die Tiere verschiedener Unterarten, selbst Zuchtgruppen unterschiedlich stabil zu sein (manche gelten als "heikler" als andere)...

Für mich selbst habe ich bisher noch keine allgemeingültigen Regeln erstellen können, und könnte es selbst dann nicht, wenn ich die Werte jemals gemessen hätte..

Viele Grüße,
Ingo
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Inshi

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13

Sonntag, 11. Januar 2009, 15:24

Hey Stephan,

Du warst mal wieder marginal schneller als ich :D

Gut, dass Du dabei insbesondere auf Themen eingegangen bist, die ich NICHT behandelt habe ;)

Zitat

Original von sbuerger
2. Vergleichbarkeit mit der Aufzucht von Dendrobaten-Quappen: Ist mE nicht gegeben. Feuersalamander laichen in Quellbächen, in denen das Wasser stark mineralisiert sein dürfte (genaue Werte hierzu kenne ich nicht, die könnte vielleicht ein FS-Spezi beisteuern).


Genaue Werte dazu kenne ich auch nicht - nur eins: Feuersalamander sind in der Natur wenig wählerisch bezüglich ihres Laichverhaltens... - auch, wenn Quellbäche das bevorzugte und ideale Laichbiotop darstellen, laichen Feuersalamander ebenfalls in Tümpeln, Pfützen/Wagenspuren etc (also überall, wo Wasser zur Verfügung steht...). Natürlich weiß niemand, wie hoch dort die "Verlustrate ist (vorausgesetzt, die Pfütze trocknet nicht aus...).


Zitat

Original von sbuerger
3. Sauerstoffgehalt: Entsprechend ihren Laichwasservorlieben kann man natürlich fest davon ausgehen, dass FS-Larven in dieser Hinsicht absolut verwöhnt gehören und dass man diesem Kriterium besondere Aufmerksamkeit schenken sollte.


Das habe ich gerade in dieser Hinsicht bisher meist nicht getan, die meisten Feuersalamander habe ich in kleinen Plastikboxen ohne Sprudelstein aufgezogen (ich kenne jemand, der jahrelang hunderte von Larven in Suppenschüsseln, jeweils 20 in einer Schüssel, erfolgreich ohne Verluste aufgezogen hat).

Zitat

Original von sbuerger
10-20°C ist eine weite Spanne und wenig aussagekräftig - ich würde mich da eher am unteren Ende orientieren und nach oben ggf. jahreszeitlich variieren.


Da würde ich mal zustimmen - die viel zitierten Quellbäche haben auch im Sommer meist nicht mehr als 12-14°C... - ich hatte den Eindruck, dass Feuersalamanderlarven sich in sehr kaltem Wasser zwar langsamer entwickeln, aber dafür widerstandsfähiger sind.

Zitat

Original von sbuerger
Da es aber äußerst unwahrscheinlich sein dürfte, dass du bei deinen Larven eine Überversorgung erzeugst (es sei denn künstlich über die Verwendung eines Oxydators), kümmer dich nicht weiter drum, sondern sieh einfach zu, mit den o.g. Maßnahmen den Gasaustausch zu optimieren. Das in Zusammenhang mit der weitestgehenden Vermeidung organischer Belastung dürfte deinem Anliegen zumindest entgegenkommen, vielleicht sogar das Problem schon lösen.


...das mag sein - wenn ich jemals größere Probleme bei der Aufzucht gehabt hätte, hätte ich versucht, bei niedrigen Temperaturen mit viel Sauerstoffgehalt aufzuziehen.

Viele Grüße,
Ingo
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sbuerger

Stephan Bürger

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14

Sonntag, 11. Januar 2009, 15:37

Zitat

Original von Inshi
Hey Stephan,

Du warst mal wieder marginal schneller als ich :D

Na, das kommt ja nun selten genug vor. :P

Zitat

Gut, dass Du dabei insbesondere auf Themen eingegangen bist, die ich NICHT behandelt habe ;)

Und umgekehrt genauso - ist ja schon fast unheimlich, wie wir harmonieren. ;)
Chlor und Blei etc. sind mir ja völlig durchgegangen - zum Glück, sonst hätte ich noch mehr texten müssen. ;) Als weitere Verdächtige sind dann noch Kupfer und Phosphat anzuführen, von denen beiden das Leitungswasser sehr häufig mehr enthält, als uns lieb ist. Wobei ich allerdings bei beiden keinen direkten Zusammenhang zu Verpilzungen konstruieren kann.
Und eins wurde noch gar nicht angesprochen: @Vikey: Hast du bei deinen bisherigen Aufzuchten die Larven separiert, oder hast du alle zusammen in einem "freien" Becken gehalten? Im letzteren Fall kann durch Kannibalismus-Verletzungen ja sowieso von einer höheren Verpilzungsrate ausgegangen werden.

Tschöö
Stephan

Vikey

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15

Sonntag, 11. Januar 2009, 15:45

Hallo Stephan und Ingo,

Danke für eure ausführlichen Antworten und Meinungen zum Thema.

Natürlich hat man beim Feuersalamander automatisch das Bild mit dem Quellbach als Ablaich- bzw. Geburtsort im Kopf.

Ich kann euch erfahrungsgemäß jedoch von Abweichungen dieser Norm in meinem Dorf berichten.

So ist dort die populationsstärkste Gruppe S.s.t. tatsächlich an einer Art Quellbach vertreten.

Es gibt jedoch auch kleinere Populationen die nicht weit entfernt der ersten in kleinen Pfützen ihre Jungen gebären welche in meiner Kindheit nur von Gelbbauchunken zum ablaichen verwendet wurden.
In konkretem Fall glaube ich dass die Population dort auf genannte Geburtsgewässer ausweichen musste, da wie bereits in einem anderen Thread beschrieben in deren alten Habitat das Bächlein angezapft wurde um es in einen Teich zu leiten.

Dann gibt es noch den Fall des Salamanderweibchens welches nun seit ungelogen über 17 Jahren jedes Frühjahr in unserem "Teich" (eher Pfütze) ihre Jungen gebärt.

Siehe Foto.

Sie koexistieren dort mit einer großen Menge an Bergmolchen und die ein oder andere Terrestrislarve wird gefressen bzw. fehlen vielen nach kurzer Zeit die Schwanzspitzen. Das Einzige was mir an den Larven auffiel war, dass einige wenige nicht vor Wintereinbruch metamorphisierten, der Großteil jedoch schafft es rechtzeitig an Land.

Es gibt momentan auch Beobachtungen zur Artaufspaltung beim Feuersalamander in denen bevorzugt die abgespaltene Art auch eher stehende Gewässer.

Also lässt sich wohl keine allgemein geltende Regel aufstellen für ein geeignetes Larvenwasser.
»Vikey« hat folgende Bilder angehängt:
  • DSC01408.jpg
  • DSC01409.jpg
  • DSC01410.jpg
  • DSC01411.jpg
  • DSC01412.jpg

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Vikey« (30. Mai 2009, 23:34)


Vikey

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16

Sonntag, 11. Januar 2009, 15:54

Hallo Stephan,

es wurden 10 Larven in einem Becken gehalten.
80% starben durch Schimmelartige Gebilde und sich zurückbildenen Extremitäten.

Es war mein erster Versuch.

Hier ein Bild des Beckens (ich hoffe dir stellen sich jetzt nicht die Nackenhaare auf, beim nächsten Mal gibts keine Wasserpest und Mangrovenwurzel mehr).

Kannibalismus kann ich durch Beobachtungen und genügendem Futterangebot ausschließen.
»Vikey« hat folgendes Bild angehängt:
  • DSC01001.jpg

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Vikey« (11. Januar 2009, 15:55)


hynobius

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17

Sonntag, 11. Januar 2009, 16:57

Hallo,
gegen so ein Becken ist doch nichts zu sagen.
Probleme mit Verpilzungen hatte ich immer wieder bei der Aufzucht von Ambystoma anderson, ich vermute das lag an einem Überangebot an Futter (weiße Mückenlarven, wobei ich tote evtl zu spät rausgetan habe). Ich habe aber meine FS-Larven auf die genau gleiche Art und weise in einem kleinen Aquarium mit luftbetriebenem FIlter und weißen Mückenlarven aus dem Zoohandel als Hauptfutter ohne Probleme aufgezogen.
Gruß Olafi

hynobius

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18

Sonntag, 11. Januar 2009, 16:58

PS @Vikey:
Ich gratuliere zu dem Teich!
Olaf

PHILIP

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19

Sonntag, 11. Januar 2009, 17:03

Zitat

Original von Vikey
Dann gibt es noch den Fall des Salamanderweibchens welches nun seit ungelogen über 17 Jahren jedes Frühjahr in unserem "Teich" (eher Pfütze) ihre Jungen gebärt.


8o
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Inshi

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Sonntag, 11. Januar 2009, 17:06

Hallo Volker,

das ist ja ein Schauaquarium, kein Aufzuchtbecken ;)

Mein setting ist deutlich sparsamer: IKEA-Plastikdose, ein Stein als Versteck, ca. 5-10 Tiere pro Dose.

Übrigens sieht man hier gut, dass die Salamanderlarven die sauerstoffärmere Umgebung durch gute Kiemenausbildung kompensieren.

Viele Grüße,
Ingo
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