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Trilian

unregistriert

1

Montag, 2. Oktober 2006, 22:33

HMF mit Pumpe oder Luftheber?

Hallo zusammen!
Bin bislang nur stiller Mitleser im Forum, habe aber so langsam die ersten Fragen ;-)
Möchte mir in naher Zukunft ein Axolotlbecken zulegen und denke derzeit über den Filter nach. Habe mich entschlossen einen Eck-HMF zu verbauen. Mein ursprünglicher Plan war, diesen mit einer normalen Pumpe zu betreiben, jetzt lese ich hier aber immer öfter, dass dieser mit Hilfe eines Lufthebers betrieben wird. Habe ich das richtig verstanden? Oder benutzt ihr den Luftheber zusätzlich zur Pumpe?
Wenn ihr Luftheber statt Pumpe benutzt frage ich mich, wo die genauen Vorteile liegen, da ein Luftheber ja mit einer Membranpumpe betrieben wird und diese relativ laut ist. Habe auch gelesen dass dieser das Wasser kühlen soll, aber wie funktioniert das wenn doch die Lufttemperatur gleich oder höher der Tempertur im Becken ist? Oder hat es etwas mit CO² zu tun? Braucht ein Axolotl spezielle CO²-Werte, wenn ja welche?
So, das waren jetzt aber viele Fragen, ich hoffe ihr könnt mir ein bißchen weiterhelfen ;-)

Liebe Grüße, Karo

Ambymexx

Feuersalamander

  • »Ambymexx« ist männlich

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2

Dienstag, 3. Oktober 2006, 10:03

RE: HMF mit Pumpe oder Luftheber?

Hi,

also ich habe eine "normale" Pumpe mit Diffusor (oder wie das Ding heißt), da mir die Membranpumpen auch zu laut sind.

Kühlung erfolgt wohl über die Verdunstungskälte bei Lufteintrag ins ´Wasser.

Bastel dir aber als Ventilation zusätzlich das geniale Teil von Bukowski (?) mit den Computerlüftern.
Johannes

sbuerger

Stephan Bürger

  • »sbuerger« ist männlich

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3

Dienstag, 3. Oktober 2006, 15:09

Hi,
stimmt, das sind relativ viele Fragen auf einmal. ;) Ich versuche es aber einfach mal.

Erstmal: Richtig, der Luftheber wird als einziger Antrieb des Filters benutzt. Über die Vorteile könnte man Bände schreiben, ich gebe mal hier nur die wichtigsten in aller Kürze wieder:
1. Bei gleichem Wasserdurchsatz hat man mit einem Luftheber geringere Lokalströmungen als mit einer Kreiselpumpe. Das liegt daran, dass die Luftblasen im austretenden Luft/Wasser-Gemisch aufwärts streben und damit die Wasserströmung viel wirkungsvoller diffundieren, als man es mit einem Schaumdiffusor o.ä. könnte.
2. Ein Luftheber braucht extrem viel weniger Platz als eine Kreiselpumpe. So kann man den Raum hinter der Matte deutlich kleiner halten bzw. überhaupt erst den Antrieb hinter der Matte plazieren, was bei Kreiselpumpen (je nach Becken- und damit Mattengröße) oft nicht möglich ist.
3. Im Luftheber findet eine stark bewegte Exponierung von Wasser an Luft statt, was eine sehr gute Sauerstoffanreicherung des Wassers bewirkt.
4. In den Turbinen von Kreiselpumpen herrschen extreme Lokalströmungen, außerdem wirken die Turbinenflügel wie ein Schredder. Daphnien, Cyclops etc., die lebend in eine Kreiselpumpe hineingeraten, kommen nicht lebend am anderen Ende wieder heraus. Selbst Pantoffeltierchen dürften das oft nicht lebend überstehen. Im Luftheber dagegen ist die Strömung völlig linear, und mechanisch bewegte Elemente gibt es nicht. Kleine Tiere können daher eine Tour durch den Filter machen, ohne Schaden zu nehmen.
5. Durch die Vermischung von Wasser und Luft steigt die Verdunstung an, was dem Wasser thermische Energie entzieht. Dadurch kommt der durchaus schon nennenswerte Kühleffekt von Lufthebern zustande. Um einen gleichen Effekt mit einer Kreiselpumpe zu erzielen, müsste man den Auslauf mehrere cm über der Wasseroberfläche positionieren. Das allerdings würde wieder ungeliebte Strömung verursachen und deutlich mehr Krach machen als eine Membranpumpe.
6. Luftschläuche sind unkomplizierter und gefahrloser zu handhaben als Stromleitungen. Man kann sie beliebig verzweigen und (fast) beliebig verlängern (zum Beispiel zu einer Membranpumpe im Nebenzimmer, damit das Brummen nicht stört). Man hat weder Kurzschlussgefahr im Becken noch Wasserschläuche, die undicht werden können und dann die Wohnung unter Wasser setzen.
7. Luftheber sind konkurrenzlos billig und einfach selber zu bauen.

Was die Lautstärke von Membranpumpen angeht: Klar, geräuschlose Membranpumpen gibt es nicht. Leider gibt es auch bezüglich der Lautstärke keine besonders empfehlenswerten Pumpen, denn die Serienstreuung scheint da immens zu sein. Immer wieder kriege ich mit, dass sich jemand eine neue Pumpe Modell xyz kauft und dann berichtet, dass diese viel leiser ist als seine bisherige Modell zyx. Daraufhin kauft sich ein anderer, der ebenfalls bisher die zyx hatte, auch die xyz und stellt fest, dass die viel lauter ist als seine vorige...
Natürlich sind hier die persönlichen Toleranzen Maß aller Dinge. Während ich hier schreibe, steht eine sera air 550 neben mir auf dem Schreibtisch und stört mich kein bisschen. Allerdings bin ich in der Beziehung auch nicht sonderlich empfindlich, sonst würde ich halt noch Dämpfungsmaßnahmen ergreifen. Wichtig ist vor allem, dass man die Pumpe nicht "leer durchknallen" lässt, sondern immer gegen einen Widerstand arbeiten lässt (andernfalls hält auch die Membran nicht so lange). Wenn also der Luftheber nicht genügend Gegendruck bietet, sollte man mit Schlauchklemmen oder Regelventilen den Luftweg verengen. Das allein senkt den Geräuschpegel schon enorm. Außerdem kann man natürlich die Pumpe einfach da aufstellen, wo sie am wenigsten stört, und außerdem noch dämmen.

Zur Wasserkühlung siehe oben; das hat nichts mit Ausgleichsbestrebung zu tun, sondern basiert darauf, dass thermische Energie für die Verdunstung aufgewendet wird. Wie aber Ambymexx schon andeutete, ist der Kühlungseffekt für den Hochsommer meist noch nicht ausreichend; hier braucht man dann zusätzliche Gebläse.

Zu CO2 (übrigens, wenn schon mit "kleiner" 2, dann muss die unten stehen, nicht oben): Das ist ein sehr komplexes Thema, daher erstmal die wichtigsten Fakten:
1. Kein tierisches Lebewesen "braucht" CO2. Soll heißen, Tiere können CO2 nicht verstoffwechseln, sondern scheiden es im Gegenteil beim "Ausatmen" in das Umgebungsmedium ab. Verstoffwechselt wiederum wird CO2 von Pflanzen, die den enthaltenen Kohlenstoff zum Masseaufbau nutzen und den abgespaltenen Sauerstoff "ausatmen". Dieser Sauerstoff wiederum wird von von tierischen Lebewesen "eingeatmet". Ein ewiger Kreislauf, ohne den es kein Leben auf der Erde gäbe.
2. CO2 (bzw. Karbon) hat im Wasser die zusätzliche Funktion eines Säurepuffers. Daher sollte ein gewisses Quantum an CO2 vorhanden sein, um einen Säuresturz zu vermeiden.
Will man die relativ komplexen Zusammenhänge zwischen pH-Wert, Karbonathärte und CO2 wirklich verstehen, ist allerdings ein umfangreiches Einlesen in die Materie notwendig.
3. Ein "Zuwenig" an CO2 lässt die Pflanzen kümmern und begünstigt (aber nicht: verursacht) die Gefahr eines Säuresturzes. Ein "Zuviel" an CO2 wiederum verursacht Atemschwierigkeiten und Vergiftungserscheinungen bei den Tieren. Also am besten immer die "goldene Mitte" halten. Allerdings ist der CO2-Gehalt des Wassers nicht direkt zu messen, sondern kann nur aus pH und KH über Tabellen ermittelt werden (z.B. hier).
Während ein "Zuviel" praktisch nur über künstliche Zuführung von gasförmigem CO2 erreicht werden kann (Gasflasche oder "Bio"-CO2-Anlage), kann ein "Zuwenig" durch heftige Oberflächenbewegung (Gasaustausch) verursacht werden.
Das ist durchaus ein Nachteil von Lufthebern, denn genau diese Oberflächenbewegung, die im Bezug auf die Sauerstoffversorgung ja wünschenswert ist, findet bei diesen in erhöhtem Maße statt. Allerdings habe ich noch nicht erlebt, dass dadurch der CO2-Wert auf ein säuresturzgefährliches Niveau gesenkt wurde. Lediglich für die Versorgung der Pflanzen ist es nicht so toll. Will man also ein üppig bepflanztes Becken (was bei der Haltung von Axolotl aber per se quasi aussichtslos ist), kann man erwägen, künstlich CO2 zuzuführen, wobei man aber immer im Auge halten muss, dass dies auch den pH-Wert senkt.
Wie man im Ansatz erkennen kann, gibt es hier kein Patentrezept oder eine Universalanleitung (auch wenn die Hersteller von Aquarienzubehör und die Händler immer wieder gern versuchen, uns das zu suggerieren). Die "Formel" lautet ganz einfach:
Kenntnis der vorhandenen Zustände
+
richtige Interpretation
=
Auswahl der passenden Maßnahmen.

Ich hoffe, ich konnte damit etwas Licht ins Dunkel (oder auch etwas Dunkel ins falsch verstandene Licht) bringen... ;)

Tschöö
Stephan

Trilian

unregistriert

4

Dienstag, 3. Oktober 2006, 19:07

Hi!
Also erstmal vielen vielen Dank für die ausführliche Antwort!
Die Punkte die Du anführst sind auf jeden Fall überzeugend und leuchten mir zum größten Teil ein. Werd mich nochmal genauer in die Materie einlesen und mich dann die Tage aufmachen und Becken Nr. 3 samt Zubehör besorgen. Dann nur noch hoffen dass die Einlaufzeit schnell vorbei geht und ich in der Zwischenzeit einen Lotlzüchter in meiner Nähe aufindig machen kann.
Also dann, danke nochmal und ciao, Karo

Callmel

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5

Dienstag, 3. Oktober 2006, 19:52

Hallo,

wenn Du uns verrätst, aus welcher Ecke Du kommst, können wir vielleicht einen Züchter in Deiner Nähe nennen.

Liebe Grüße von Christina

(die Mal wieder von Stephans Ausführung ganz platt ist :D)

Trilian

unregistriert

6

Dienstag, 3. Oktober 2006, 20:05

Ich komm`aus Köln und hätte Interesse an vielleicht 4 bis 5 juvenilen Tieren ( plane ein 300l Becken einzurichten). Habe natürlich als erstes mal auf dieser Seite hier nachgeschaut, da Düsseldorf sich ja anbieten würde, aber ich glaube Stephan hat zur Zeit nur drei adulte Tiere abzugeben. Denen gegenüber ich natürlich auch nicht abgeneigt wäre. Aber noch dauerts ja leider, mein Becken steht ja erst in ein paar Tagen, und bis ich das mal besetzen kann.... :rolleyes:

Würd mich natürlich trotzdem sehr freuen, wenn ihr mir Züchter in der Nähe nennen könntet!

Lieben Gruß, Karo

Callmel

Moderatorin

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7

Dienstag, 3. Oktober 2006, 20:31

Hallo Karo,

ich schicke Dir mal eine Mails-Afresse von eine Züchter aus Köln per PM. Dort gibt es nähmlich auch eine Axolotl-Hochburg. Falls es mit Stephan nicht klappt, kannst Du den Timm ja mal kontakten.

Liebe Grüße von Christina

sbuerger

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8

Dienstag, 3. Oktober 2006, 20:51

Hi,
von meinen letzten drei Adulti ist einer auch schon wieder reserviert. Kann aber auch nicht unbedingt dazu raten, jetzt adulte Tiere zu kaufen: Damit schränkst du dich sehr stark ein, was die Auswahl an Nachzuchten anderer Züchter angeht, denn die meisten angebotenen Nachzuchten sind noch deutlich zu klein, um mit Adulti zusammen gehalten zu werden. Besser, du suchst jetzt nach Tieren um die 15 cm, da dürfte die Auswahl an "kompatiblen" am größten sein. Timm ist auf jeden Fall eine empfehlenswerte Anlaufstelle.
@ Christina: Freut mich, wenn ich dich filtertechnisch noch plätten kann. Dafür plättest du mich ja immer medizinisch. ;)

Tschöö
Stephan

bukowsky

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9

Dienstag, 3. Oktober 2006, 21:06

kleiner Pumpentipp: nachdem ich Schego und Sera ausgiebig testen durfte, werde ich die Sera wegen nachlassender Leistung und zunehmender Lautstärke wieder abstoßen ... die Schego sind da "ehrlicher", also zwar etwas geräuschvoller, aber eben konstanter und auch kräftiger. Was mich allerdings jetzt umgeworfen hat, waren die Eheim-Pumpen ... vergleichsweise günstig, extrem leise, elektronisch regelbar [nach Ausgang getrennt] und recht leistungsstark. Mal schauen, wie die im Langzeittest arbeiten ... drei Wochen bin ich schon begeistert.

S@l@m@ndro

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10

Dienstag, 3. Oktober 2006, 22:50

Habe nur Eheim-Pumpen im Einsatz, die sind so ziemlich das Beste, was es auf dem Markt gibt, ich habe Pumpen, die sind über 10 Jahre alt und die laufen noch immer....

viele Grüße,

Patrick

cocarola

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11

Freitag, 6. Oktober 2006, 17:01

falls es nicht schon verjährt ist .. schego optimal ist geräuscharm ,Schego ideal leider nicht.
Ich habe beide, nutzte aber nur meine schego optimal pumpen.
Beide sind regelbar.
Mit den Eheim-Pumpen habe ich keinerlei Erfahrungen.

Gruß Carola

S@l@m@ndro

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12

Freitag, 6. Oktober 2006, 23:37

Schego? noch nie gehört... muß direkt mal googeln;)

Eheim ist jedenfalls die führende Marke, was Aquaristik betrifft, die Pumpen werden sogar teilweise auch im PC-Bau eingesetzt, sprich, Wasserkühlung...

viele Grüße,

Patrick

sbuerger

Stephan Bürger

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13

Samstag, 7. Oktober 2006, 14:43

Hi,
@Patrick: Du verwechselst da was; Eheim ist zwar führend bei den Kreiselpumpen, aber Membranpumpen haben sie 2004 überhaupt erstmalig angeboten. Ich habe mich, ehrlich gesagt, noch nie mit den Dingern beschäftigt, denn ich gehe eigentlich davon aus, dass Eheim selbst nur zwei Teile der Pumpen selbst herstellt: 1. das schicke Gehäuse und 2. den Preis. ;) Nachdem ich aber jetzt festgestellt habe, dass die Dinger doch einigermaßen bezahlbar sind und es auch ein Modell in brauchbarer Leistungsgröße gibt, um zumindest ein 200l-Becken zu versorgen (Eheim air 400 mit 400l/h), werde ich es wohl demnächst dem bukowsky nachtun, falls der Langzeittest weiterhin positiv verläuft.
Schego baut die wohl bekanntesten Membranpumpen in der "kleinen" Klasse und scheint auch die wenigsten Montagsmodelle in der Produktion zu haben - zumindest wenn man mal von den Mini-Modellen "prima" und "ideal" absieht, die gerade mal zum Antrieb eines Blubbersteins taugen und nicht leiser oder stabiler stabiler laufen als Elite etc.. Die beiden größeren Modelle "optimal" und "M2K3", die mit Doppelmembranen ausgestattet sind, sind sehr zuverlässig und auch (meistens) nicht so laut. Bei 350 l/h (M2K3) ist dann bei Schego aber leider auch Schluss, größere Pumpen haben die gar nicht. Und was den Schego-Benutzer besonders unglücklich macht, sind neben den hohen Anschaffungskosten die noch viel höheren Kosten für Ersatzmembranen. Wobei ich vermute, dass speziell beim Thema Ersatzteilkosten Eheim nicht besser dastehen wird. Aber zumindest wird man bei Eheim traditionell die Marktführerschaft bei der Ersatzteilverfügbarkeit erwarten können.
Ich muss ehrlich sagen: Wenn ich meine Aquarien alle halbwegs nah beisammen hätte, würde ich an diesen ganzen Kleinkram gar keinen Gedanken verschwenden und mir eine "Groß"pumpe (z.B. Hagen Hiblow 40 , MEDO LA 45-B oder WISA LP-40A) zulegen. Damit hätte ich dann nicht nur genügend Leistungsreserven für alle Becken, sondern könnte bei Bedarf auch mal die 2600 l/h kanalisieren, um, z.B. einen zugesetzten Ausströmer einfach freizupusten, statt ihn umständlich auszubauen und zu reinigen. Außerdem haben diese großen Pumpen einen geringeren Geräuschpegel und arbeiten entsprechend der Durchsatzmenge auch auf einem nennenswerten Druckniveau. Aber leider sind meine Becken teilweise eine Etage, teilweise 2 km voneinander entfernt, daher gibt das nix mit der zentralen Versorgung...

Tschöö
Stephan

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bukowsky

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14

Samstag, 7. Oktober 2006, 15:06

bei 2 km Luftschlauch dürfte der Druck wohl auf der Strecke bleiben ;)

noch ein Zusatz zu Eheim. Habe jetzt zwei 200er Modelle und ein 400er Modell. Alle laufen noch immer so leise wie am Anfang, vibrieren auch kaum und bringen konstante Leistung.

Was mir nicht so gefällt: Beide Modelle haben jeweils zwei Ausgänge, die getrennt elektronisch regelbar sind, was auch wunderbar funktioniert und sehr praktisch ist. Aber: die Belastung beider Ausgänge sollte nicht zu unterschiedlich sein, da sich beide "Kanäle" gegenseitig beeinflussen und offenbar nicht völlig getrennt voneinander aufgebaut sind. Also zwei Ausströmer an einem Kanal und drei Luftheber [konkretes Beispiel] am anderen Kanal sind nicht so einfach einzustellen, da die Ausströmer natürlich eine deutlich höhere Leistung benötigen als die Luftheber. Besser wäre hier dann die gemischte Verteilung der Luftheber und Ausströmer auf beide Kanäle, um die Leistungsabgabe für die Pumpe besser aufzuteilen. Wenn man dies beachtet, läuft die Pumpe wirklich prima.

sbuerger

Stephan Bürger

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15

Samstag, 7. Oktober 2006, 16:21

Zitat

Original von bukowsky
Aber: die Belastung beider Ausgänge sollte nicht zu unterschiedlich sein, da sich beide "Kanäle" gegenseitig beeinflussen und offenbar nicht völlig getrennt voneinander aufgebaut sind.

Tach,
das ist bei allen Mehrkammer-Membranpumpen so: die Membranen (das sind quasi so Klo-Gummipümper, die von einem magnetisch betriebenen Hebel auf und ab bewegt werden) sind zwar voneinander getrennt, aber der Schwengel, der sie betreibt, ist nur einer. Daher ist es auch immens wichtig, dass bei Pumpen mit zwei Membranen diese nicht nebeneinander (= gleiche Pumprichtung), sondern gegeneinander (= Heben der ersten Membran verursacht Senken der zweiten) angeordnet werden. Analog müssen bei Pumpen mit vier Membranen jeweils zwei gegeneinander stehen. Ist das nicht der Fall, erhöht sich zum einen der Geräuschpegel deutlich, zum anderen wird der Schwengel ungleichmäßiger Belastung/Torsion ausgesetzt, was ihn schnellstens verschleißen lässt (und zuguterletzt sinkt auch die Energieeffizienz, was einen höheren Stromverbrauch verursacht).

Allerdings sind alle genannten Mehrmembranpumpen von Schego und Sera mit gegeneinander stehenden Membranen ausgestattet; ich gehe davon aus, dass das bei Eheim nicht anders ist, sonst könnten diese Pumpen wohl kaum mit Laufruhe und geringer Lautstärke glänzen. Da aber alle nur einen Magnetschwengel besitzen (was insofern auch Sinn macht, als man ansonsten ja nur zwei Pumpen in einem Gehäuse hätte), beeinflussen sich die Membranen immer auch gegenseitig.
Pumpen mit vier Membranen (z.B. sera air 550) sind dabei natürlich auch immer anfälliger als solche mit zwei Membranen (z.B. Schego optimal, Schego M2K3, sera air 275), denn da bei denen immer noch jeweils zwei Membranen nebeneinander stehen, kann bei ungünstiger Lastverteilung die Torsion die Leistung runter und die Lautstärke hochtreiben.

In dem Zusammenhang nicht uninteressant: Die von mir im vorigen Posting genannten Pumpenmodelle von Nitto/MEDO und WISA sind eben keine Membrankumpen, sondern Linearkolbenpumpen. Das Funktionsprinzip ist z.B. hier sehr anschaulich dargestellt. Die umfassenden Vorteile dieses Prinzips dürfte jeder kennen, der jahrelang seine Luftmatratze mit einem ollen Blasebalg aufgepustet hat und dann auf eine Doppelhub-Kolbenpumpe umgestiegen ist. Leider ist diese Technik wohl zu aufwendig, um sie bei Kleinpumpen der Klasse <1000 l/h einzusetzen.

Tschöö
Stephan

sbuerger

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Samstag, 7. Oktober 2006, 18:40

Zitat

Original von sbuerger
Da aber alle nur einen Magnetschwengel besitzen (was insofern auch Sinn macht, als man ansonsten ja nur zwei Pumpen in einem Gehäuse hätte), beeinflussen sich die Membranen immer auch gegenseitig.

Moooment, da muss ich mich doch nochmal selber korrigieren (bevor das noch jemand anders tut :P):
Da bei Eheim air 200 und 400 je zwei getrennte Leistungsregler vorhanden sind, müssen auch je zwei eigenständige Schwengel da sein (ansonsten wären die getrennten Regler Mumpitz). Das bedeutet, dass dementsprechend die 200 nur zwei einzelne Membranen besitzt und nicht zwei gegenüber angeordnete (was zu bevorzugen wäre), die 400 dagegen dürfte zwei gegenüber angeordnete Membranpaare besitzen (was ideal ist).
Ist dem so, dürfte sich im Dauertest eigentlich bei der 200 trotz geringerer Leistung eine höhere Lautstärke bemerkbar machen als bei der 400 (oder mindestens eine genauso hohe).
Was aber in dem Zusammenhang irritiert, ist, dass laut bukowsky die beiden Ausgänge sich immer noch gegenseitig beeinflussen; das dürfte bei einer echten mechanischen Trennung nicht passieren können. Also doch nur schöner Schein mit den zwei Reglern?
@bukowsky: Wäre schön, wenn du da mal bei beiden Modellen genau hinhören und ggf. berichten könntest. Was auch noch ausprobierenswert wäre: Dreh mal Regler 1 auf Maximum und Regler 2 auf Minimum. Wenn du dann Regler 2 auf Maximum hochdrehst, ändert sich die Luftmenge, die aus 1 kommt, ebenfalls? Und wenn ja, wird es weniger, oder wird es mehr?
Irgendwie passt das alles nicht so recht zusammen - ich halte es für möglich, dass es sich bei den Eheim-Pumpen nicht um elektronische Leistungsregler, sondern um mechanische "Stopper" handelt. Was dann wiederum nicht so der Bringer wäre und den (dann doch zu hohen) Preis in einem anderen Licht erscheinen ließe...

Tschöö
Stephan

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17

Samstag, 7. Oktober 2006, 20:45

Oops, ja @ Stephan, ich ging von Kreiselpumpen aus ;) Daß Eheim auch Membranpumpen baut wußte ich auch nicht, habe auch hier keine solche bisher im Handel gesehen...

viele Grüße,

Patrick

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bukowsky

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18

Samstag, 7. Oktober 2006, 22:05

in der Tat sind es mechanische Luftmengenregler ... da war wohl mehr Wunsch Vater des Gedanken ...

drehe ich den einen Ausgang runter, kommt aus dem anderen Ausgang mehr Luft. Habe mal für die Reihe Jugend forscht Aufnahmen für Euch gemacht:




19

Samstag, 7. Oktober 2006, 22:09

Zitat

Original von sbuerger


Irgendwie passt das alles nicht so recht zusammen - ich halte es für möglich, dass es sich bei den Eheim-Pumpen nicht um elektronische Leistungsregler, sondern um mechanische "Stopper" handelt.

Tschöö
Stephan


*zustimm*
Habe auch die Eheim 200 hier, es scheint, also würde der Luftstrom einfach auf zwei ( einzeln regelbare ) Kanäle aufgeteilt, wobei man keinen der Kanäle komplett absperren kann.

Ich wage aber zu behaupten, daß meine (ordentlich installierte) Kreiselpumpe KEINE stärkere Strömung verursacht als der Luftheber!

Gruß

Basti

EDIT: Da war ich ja viel zu langsam...

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sbuerger

Stephan Bürger

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20

Sonntag, 8. Oktober 2006, 00:43

Tach zamm & willkommen basti,
die Fotos von bukowsky bringen drei Dinge an den Tag:
1. Die Eheim-Pumpen sind offensichtlich nicht allzu schwer zu öffnen - für eventuelle Reparaturen oder Wartungsarbeiten schon mal ein deutlicher Vorteil, wie jeder bestätigen kann, der mit Angstschweiß auf der Stirn schon mal versucht hat, eine sera zu öffnen, ohne den Schraubenzieher abzubrechen...
2. Hat sich was mit elektronischen Reglern... naja, mit Durchsatzreglern stand Eheim irgendwie schon immer auf Kriegsfuß, da habe ich von denen zwar schon viel Vollmundiges gelesen, aber noch nie was Anständiges gesehen. Schade ist es natürlich, denn so ist die getrennte "Regelbarkeit" wieder mal ein Lippenbekenntnis, und zeitgemäß ist sowas auch nicht mehr. Nebenbei bemerkt müsste aber für zwei elektronische Regler das Innere der Geräte auch halten, was das Äußere verspricht (will meinen: zwei Potis, die eine Spule regeln, wie soll das gehen? Natürlich müsste auch eine zweite Spule her), und das würde Eheim wohl die saftige Gewinnmarge verdünnen...
3. Äußerst interessant: Zwei mechanisch getrennte Schwengel an einer Spule! Ich nehme mal fest an, dass diese Spule nur einen Kern hat, der beide Permanentmagneten bedient. Folglich arbeiten die beiden Schwengel symmetrisch (will heißen, beide gehen gleichzeitig zur Mitte und gleichzeitig wieder nach außen). Die Folge dürften ein deutlich ruhigerer Lauf und weniger Vibrationen als bei den bisher genannten Bauarten sein (dasselbe Prinzip wird schon mit Erfolg bei Verbrennungsmotoren (Vibration) und Luftpistolen (Rückstoß) angewendet).
Falls sich dieser theoretische Vorteil auch in der langfristigen Anwendung als praktischer erweisen sollte, würde ich Eheim auch die Mogelpackung mit den Regler-Dummies verzeihen und mir die Dinger auch anschaffen. Bin also weiterhin gespannt auf die Erfahrungen unseres Dauertesters.

Jetzt möchte ich natürlich unbedingt noch eine Innenaufnahme der Eheim air 400 sehen... bittebitte...

Zitat

Original von basti
Ich wage aber zu behaupten, daß meine (ordentlich installierte) Kreiselpumpe KEINE stärkere Strömung verursacht als der Luftheber!

Du musst unterscheiden zwischen der Gesamtströmung (ist nur abhängig von der Umwälzleistung) und den Lokalströmungen (davon existieren in jedem Becken viele verschiedene an unterschiedlichen Orten, abhängig davon, welche Engstellen das Wasser auf seinem Weg durch den Kreislauf zu passieren hat).
Die Gesamtströmung einer Kreiselpumpe mit 100 l/h ist natürlich exakt dieselbe wie die eines Lufthebers mit 100 l/h (Wasserdurchsatz, wohlgemerkt, nicht etwa Luft). Bei den Lokalströmungen ist wieder zu unterscheiden zwischen denen in der Pumpe und denen im Becken. Die in der Pumpe sind gigantisch, daran kannst du nichts ändern. Direkt schädlich ist das allerdings nur für Tiere, die klein genug sind, um eingesaugt zu werden, wie Jungfische, Wasserflöhe usw. (was indirekt natürlich auch eher nachteilige Auswirkungen auf die "großen" Aquarienbewohner hat, die sich aber in Grenzen halten). Die Lokalströmungen außerhalb der Pumpe sind beeinflussbar: Große Rohrdurchmesser verlangsamen den Wasserstrom, Diffusoren verwirbeln ihn und nehmen ihm die einheitliche Richtung. Das Dumme ist nur, dass alles, was du an einer Kreiselpumpe tust, um die Lokalströmungen zu mindern, gleichzeitig auch den Gasaustausch behindert. Die Idealsituation, die du bei einem Luftheber hast, nämlich maximaler Gasaustausch bei minimalen Lokalströmungen an jedem Ort des Kreislaufs, kann mit einer Kreiselpumpe nicht erzielt werden.
Und nebenbei: Selbst wenn du mit einer Kreiselpumpe den Gasaustausch auf Kosten der Lokalströmungen optimierst (indem du den Ausströmer einige cm über der Wasseroberfläche anbringst), ist der vielbeschworene Vorteil, dass Kreiselpumpen ach so viel leiser sind als Membranpumpen, dahin. Dann ist nämlich das Plätschern lauter als jedes luftbetriebene System.
Ich kann daher nur immer wieder sagen: Will man Axolotl halten, existiert die Frage, ob man Kreiselpumpe oder Luftheber bevorzugen sollte, eigentlich gar nicht. Der Luftheber hat hier so überwältigend viele Vorteile, dass er schon fast als eierlegende Wollmilchsau dasteht. Natürlich sind aber alle diese Vorteile artspezifisch - betrachtet man sie unabhängig von der zu haltenden Tierart, sind es erstmal nur Eigenschaften, deren Tauglichkeit beurteilt werden muss. Es gibt viele Tiere, die eine nennenswerte bis massive Strömung brauchen, an den Sauerstoffgehalt aber keine besonderen Ansprüche stellen, während die meisten (und vor allem tropische) Pflanzen gerade von einem schwachen Gasaustausch profitieren. In allen diesen Fällen ist eine Kreiselpumpe sicher die bessere Wahl. Aber das hier ist ja schließlich ein Axolotl-Forum. ;)

Tschöö
Stephan

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »sbuerger« (8. Oktober 2006, 00:46)


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