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  • »Holzwurm« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 6

Registrierungsdatum: 8. Februar 2015

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1

Samstag, 9. April 2016, 12:41

Hunger oder Wasserqualität?

Hallo,

erst mal möchte ich mich vorstellen, bin der Hans, aus dem Thüringer
Schiefergebirge und hab einen großen Garten, Terrassen, Trockenmauern, Felsen,
großteils naturbelassen, geht über in einen Mischwald, Höhenlage 430 bis 460m,
der Wald dahinter geht bis 530m. Feuersalamander gibt es da und drum rum so
lange ich denken kann schon immer, alleine in meinem Garten (gezählt)
mindestens 30. Eigentlich ist alles sehr trocken und Südhang.

Im Hof/Garten hab ich 3 in den Felsen gehauene Becken, je 200 bis 300 Liter
groß, in die Sickerwasser bzw. Regenwasser läuft. Früher waren die Larven immer
im oberen Becken, das haben sich aber die Libellen ausgesucht und die
Feuersalamanderlarven überleben nicht. Seit ich das untere Becken abgedichtet
und gereinigt habe, sind die Larven da drin. Regelmäßig im zeitigen Frühjahr
kommen 5-10 Feuersalamander zum Laichen?

Jetzt meine eigentliche Frage:

Die Larven wachsen nicht schnell genug, anscheinend nicht genug Nahrung. Was
kann ich da füttern (Mückenlarven versuch ich schon zu züchten)?

2. Frage - durch zuwenig Futter überwintern die Larven in dem Becken. Leider
sterben immer mal welche in Schüben, z.B. nach starken Frost (Eisschicht) und
starken Regenfällen. Ich denke, das könnte am Sauerstoffmangel liegen, was
denkt ihr? Bringt da eine Aquarienpumpe was? Wie kann ich die Bedingungen
verbessern?


Wenn noch Fragen sind, ich Umweltbedingungen nicht aufgeführt
habe, bitte nachfragen.


Bin gespannt auf Antworten zum Wohle der Schwarz-Gelben.


Hans

Salamanderfeuer

Schwarzer Salamander

  • »Salamanderfeuer« ist männlich

Beiträge: 76

Registrierungsdatum: 8. Mai 2011

Wohnort: Niedersachsen

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2

Montag, 11. April 2016, 02:17

Hallo Hans,

da noch niemand geantwortet hat, versuche ich es mal. Ich finde es nämlich gut, dass du den Salamanderlarven bessere Überlebenschancen verschaffen möchtest.

Wenn es sich bei den Mückenlarven um Larven der Stechmücke handelt, könnte es evtl. Probleme geben. Larven der Stechmücke sind ein sehr gutes Futter, aber sie halten sich fast ausschließlich an der Wasseroberfläche auf. Bei flachen Becken ist das kein Problem und die Salamander pflücken die Mückenlarven von der Wasseroberfläche. Bei tieferen Becken kann es allerdings sein, dass die Salamander die meisten Mückenlarven an der Wasseroberfläche gar nicht bemerken.
Wenn etwas Herbstlaub in dem Becken liegt, dann finden sich normalerweise auch immer ein paar andere Insektenlaven (Zuckmücken, usw.) ein, die für die Salamander besser erreichbar sind. Es sollte nur nicht so viel Laub sein, dass die Wasserqualität darunter leidet.
Man könnte auch Wasserflöhe oder eine kleine (!) Portion Tubifex im Zoohandel kaufen und in das Wasserbecken einsetzen. Auch diese beiden Arten würden sich bei etwas verrottendem Herbstlaub lange halten und evtl. sogar vermehren. Tubifex sollte man aber nicht zu viele einsetzen, da diese das Wasser sehr stark belasten, wenn sie sterben.

Seltsam ist, dass die Salamanderlarven nach starken Regenfällen sterben. Vielleicht werden irgendwelche Stoffe ins Becken gespült, die für die Salamander schädlich sind. Nach meinen Erfahrungen haben Larven der Feuersalamander nämlich eigentlich keine Probleme mit größerem Wasseraustausch.

Zur Überwinterung von Salamanderlarven im Freien kann ich leider nichts empfehlen, da ich damit keine Erfahrungen habe.

Grüße
Peter

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Holzwurm (15.04.2016)

  • »Holzwurm« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 6

Registrierungsdatum: 8. Februar 2015

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3

Freitag, 15. April 2016, 17:01

Hallo Peter,

Danke für die Tips. Ich hab jetzt Wasserflöhe und Tubifex gekauft und rein getan. Was ist eine "kleine" Portion in Bezug auf ca. 300 Liter und 100 bis 150 Larven? In den Tütchen ist ja nicht so viel drin. Werde vielleicht auch mal versuchen, Wasserflöhe zu züchten - soll ja in einem Fass einfach gehen.

Weis noch jemand was in Bezug auf Wasserqualität. Das Regenwasser kommt von einem Bitumenschindeldach, ca. 25m² und der Überlauf ist, nachdem bei einem extremen Starkregen viele Larven in die Kanalisation umgesiedelt sind, mit feinem Drahtgewebe (CNS) verschlossen. Dachalter 20 Jahre.

Grüße
Hans

Salamanderfeuer

Schwarzer Salamander

  • »Salamanderfeuer« ist männlich

Beiträge: 76

Registrierungsdatum: 8. Mai 2011

Wohnort: Niedersachsen

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4

Sonntag, 17. April 2016, 21:48

Hallo Hans,
Was ist eine "kleine" Portion in Bezug auf ca. 300 Liter und 100 bis 150 Larven? In den Tütchen ist ja nicht so viel drin.
So ein Tütchen ist eine kleine Portion. Diese Menge Tubifex wird bei der großen Wassermenge kaum eine Auswirkung auf die Wasserqualität haben. Außerdem gleichen die Wasserflöhe das wieder aus.
Ich hatte noch im Hinterkopf, dass man die Tubifex früher nach Gewicht kaufen konnte, also z.B. 10g, 20g, usw., aber auch 2 kg oder mehr.
Werde vielleicht auch mal versuchen, Wasserflöhe zu züchten - soll ja in einem Fass einfach gehen.
Ja, Wasserflöhe sind relativ einfach zu vermehren. Im Netz gibt es eine Menge Anleitungen dazu. Für kleinere Mengen muss es auch nicht gleich ein ganzes Fass sein, ein Mörtelkübel oder ein ähnlicher Behälter ist auch gut geeignet.

Übrigens, wenn die Wasserflöhe in dem Becken nach Regenfällen ebenfalls eingehen, dann wird mit großer Wahrscheinlichkeit irgendein schädlicher Stoff in das Wasserbecken gespült. Wasserflöhe reagieren nämlich recht empfindlich auf viele Chemikalien.

Grüße
Peter

  • »Holzwurm« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 6

Registrierungsdatum: 8. Februar 2015

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5

Dienstag, 19. April 2016, 17:45

Hallo Peter,

Danke für die Antwort, ich versuche mal mein Glück und mit dem Wasser, das beobachte ich.
Ich hoffe nur, das die vorjährigen Larven nicht die 3 verschieden großen "Würfe" von diesem Jahr als Futter verwenden, das will ich ja unbedingt vermeiden.

Wie kann ich eigentlich die Libellenlarven im oberen Becken verhindern (dahin könnte ich ja die "Großen" umsiedeln). Becken in Lederschieferfelsen gehauen, 2 Seiten eben zur Wiese, 2 Seiten senkrechter Felsen mit Efeu bewachsen.

Grüße
Hans

  • »Holzwurm« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 6

Registrierungsdatum: 8. Februar 2015

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6

Freitag, 15. Juli 2016, 10:24

Zwischenstand:

das mit den Wasserflöhen und Mückenlarven füttern scheint zu funktionieren, sind alle schon ganz schön gewachsen.

Zu meiner Frage mit den Libellenlarven im anderen Becken gibt es auch eine neue Entwicklung - paar Libellen geschüpft und ausgeflogen und jetzt sind da (plötzlich?) wieder Feuersalamanderlarven drinn, aber keine Kleinen, die sind richtig "fett" und fast größer als die mühsam gefütterten Vorjährigen im unteren Becken. Haben die sich von den Libellenlarven ernährt (ist ja eigentlich umgekehrt) oder waren die schon entsprechend groß, das die Libellen keine Chance mehr hatten? Jedenfalls freu ich mich da drüber, denn in dem Becken sind die Bedingungen besser (kein Regenwasser) und vor allem wenn die dann raus gehen, muß ich nicht wie unten jede Nacht den Hof mit der Taschenlampe absuchen und die Kleinen hochtragen, denn 90% marschieren Richtung Straße (Bergab).

Im unteren Becken hab ich jetzt aber öfters die Ringelnatter drinn und die wieder raus zu bekommen ist auch eine längere Sache.

Übrigens - meine Nachbarin unterhalb hat auch 6 Larven in einem Betonbrunnen (so Baumarktding auf Ständer), leider hat die Mutter nicht überlebt (deshalb hat die Nachbarin angerufen) und ich hab ihr dann die Entwicklung von Feuersalamandern erklärt und jetzt rennt sie Wasserflöhe kaufen, zeigt allen die Larven und ruft an, wenn sie mal nur 2 sieht, ne Stunde später dann, das alle wieder da sind....jedenfalls volle Begeisterung. Im Spätsommer siedeln wir die Kleinen dann zu mir um, ist schon ausgemacht.

Viele Grüße
Hans

Salamanderfeuer

Schwarzer Salamander

  • »Salamanderfeuer« ist männlich

Beiträge: 76

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7

Sonntag, 17. Juli 2016, 01:53

Hallo Hans,

es freut mich, dass das Füttern der Salamanderlarven gut funktioniert und dass du auch deine Nachbarin für den Schutz der Salamander begeistern konntest.

Salamanderlarven fressen fast alles, was ins Maul passt. Solange die Libellenlarven noch klein genug sind, fressen die Salamander die Libellenlarven. Erst wenn die Libellenlarven genug gewachsen sind, stehen die Salamander auf deren Speiseplan.

Viele Grüße
Peter

  • »Holzwurm« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 6

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8

Sonntag, 17. Juli 2016, 09:14

Hallo Peter,
wäre es da denkbar, falls wieder einige Larven nicht Metamorphieren und überwintern die in das obere Becken umzusetzen damit sie gleich groß genug sind um die Libellenlarven nächstes Jahr zu fressen? Da könnte ich das untere Becken reinigen (hat sich schon wieder viel Schlamm angesammelt).
Ich bin echt erstaunt, wie schnell die Larven wachsen und vor allem wie groß die nichtgefütterten im oberen Becken sind, Libellenlarven scheinen ganz schön nahrhaft zu sein :)
Viele Grüße
Hans

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