Gestern bin ich leider nicht mehr dazu gekommen noch etwas zu schreiben, daher komme ich leider erst heute dazu. Das liegt auch daran dass sich die Situation glücklicherweise erheblich verbessert hat. Letzten Sonntag hat sich mein Salamander noch mal gehäutet, woraufhin zwar die Ränder der Stelle wieder leicht genässt haben, aber dafür auch der seltsame schwarze Ring darum herum verschwunden ist.
Ich habe dann gestern noch die relativ lange Fahrt nach Baiersbronn gemacht, um meinen Salamander im Kleintierzentrum Mitteltal (spezialisiert auf Reptilien, Amphibien und andere Exoten) bei Dr. Seybold vorzustellen. Er hat sich die Stelle an der Drüse noch einmal genau angesehen, und dann die Drüse relativ kraftvoll ausgedrückt. Dabei entleerte sich etwas Blut und eine Art Pfropfen. Danach konnte man richtig in das Drüsenlumen hineinsehen (etwa 1,5-2 mm im Durchmesser), es war aber völlig reizlos, "rosig" gefärbt und ohne Anzeichen auf eine tiefer sitzende Entzündung. Im Abstand von etwa einem Millimeter hatte der Drüsenausgang rundherum einen sehr oberflächlichen Epitheldeffekt. Innerhalb weniger Stunden hat sich die geweitete Drüsenöffnung dann wieder auf ihre Normalgröße zusammengezogen, und heute sieht sie abgesehen von dem kleinen noch vorhandenen zirkulären Epitheldeffekt (der auch schon zu heilen scheint) außen herum wieder komplett normal aus, und ist inzwischen auch innen wieder schwarz. Allem Anschein nach war das doch nur eine verstopfte und entzündete Drüse, ähnlich einer entzündeten Talgdrüse.
Allerdings hatte man am vorletzten Montag überhaupt nicht gesehen, dass sich der Defekt direkt im Bereich einer Pore ausbreitet, und es gab auch keinerlei sichtbare Schwellung. Daher sah es wirklich so aus als würde es sich um eine Art Ulkus der Haut handeln. Ein Abstrich ist daher jetzt auch erst mal nicht gemacht worden.
Größere Probleme macht da eher das Auge. Bei der genauen Begutachtung mit der Lupe zeigte sich leider ein starker Hornhautschaden, und möglicherweise ist das Auge sogar ausgelaufen. Anscheinend hat sich aber auch diese Situation inzwischen etwas gebessert. Am Wochenende hat mein Salamander das Auge noch fast die ganze Zeit über komplett zugedrückt, und es hat ihm sichtlich weh getan. Möglicherweise war das krampfartige Zucken des Schwanzes beim ersten Auftragen der Oxytetrazyklinsalbe auch schmerzbedingt und nicht systemisch. Ich habe sie gestern dann noch mal aufgetragen, und außer dass mein Salamander sichtlich "energisch" mit einem seiner Hinterfüße auf-und abgestapft hat, ist nichts passiert. Bei den folgenden Anwendungen gab es dann überhaupt keine Auffälligkeiten mehr. Ich soll die Oxytetrazyklinsalbe jetzt erst mal weiter auf das geschädigte Auge auftragen, außerdem eine Vitamin A-haltige Augensalbe. Wegen der Giftdrüse soll ich erst einmal gar nichts machen, und einmal beobachten ob sie eventuell wieder verstopft.
Ansonsten macht mein Salamander wirklich einen sehr guten Eindruck. Trotz all der sicherlich sehr unangenehmen Prozeduren mit Spritzen und Auftragen von Salbe auf das schmerzende Auge ist er kein bisschen scheu geworden, ist insgesamt ziemlich aufmerksam und teilweise auch aktiv, und hat einen guten Appetit. Daher hoffe ich jetzt mal dass sich das jetzt wieder normalisiert und die Drüse bald komplett verheilt. Das mit dem Auge ist natürlich tragisch, mal sehen wie es sich entwickelt.