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Pinguin

unregistriert

1

Sonntag, 10. Juli 2005, 12:38

Fragen über Fragen (weiße Flecken, Verhalten)

ich habe seit sechs Wochen vier wildfarbende Axolotl die jetzt etwa drei Monate alt sind.
Ich habe bei zwei Axolotl am Schwanz kleine weiße Flecken entdeckt. Ist das ein Pilz. Sie sind nicht dick oder wirken flauschig sondern sind nur Flecken auf der Haut. Sollte ich da einfach als Vorsorge die Tee-therapie machen?

Außerdem habt ihr mir hier im Forum Angst gemacht. Bisher dachte ich, dass die vier äußerst zufrieden sind. Sie fressen und koten gut, sind ruhig und wirken nicht gestresst. Allerdings schwimmen sie mehrmals täglich in aller Ruhe ohne Hektik durchs Becken, oder lassen sich auf der Oberfläche treiben( habe eine leichte Oberflächenströmung die sie aber scheinbar nicht stör, am Boden können sie ohne Anstrengung umherlaufen). Bisher fand ich das nicht schlimm. aber ihr erwähnt das hier im Forum als nicht unbedingt typisches Verhalten.

Ich wär für eine Antwort dankbar.

sbuerger

Stephan Bürger

  • »sbuerger« ist männlich

Beiträge: 1 044

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Wohnort: Düsseldorf

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2

Sonntag, 10. Juli 2005, 15:02

RE: Fragen über Fragen (weiße Flecken, Verhalten)

Hi Pingu,
hast du diesen Thread schon gefunden?
Ergänzend kann man noch sagen, dass junge Axolotl sich sehr viel mehr bewegen und auch einen vielfach schnelleren Stoffwechsel haben als adulte Tiere. In dieser Hinsicht sind deine Youngsters also völlig in der Norm; das wirst du auch hier im Forum in verschiedenen Threads wiederfinden.
Generell musst du beim "Querlesen" immer differenzieren, ob die Auskünfte für adulte oder juvenile Tiere gelten. Die Ansprüche und Verhaltensweisen sind in mancher Hinsicht sehr unterschiedlich und teilweise sogar genau gegensätzlich.
Zu den weißen Flecken kann dir, fürchte ich, ohne Fotos niemand etwas Sicheres sagen. Von einer prophylaktischen Anwendung von Tanninen (Tee) würde ich abraten, da sie 1. die Filterbakterien schädigen und 2. auch in einem normalen Milieu die Erregerkonzentration reduzieren, was das Immunsystem der Tiere "arbeitslos macht" und daher mittelfristig die Abwehrkräfte schädigen kann. Also, wenn es dir irgend möglich ist, ein Foto zu machen, dann stell das doch mal hier ein. Alternativ hier ein paar Aspekte, wie du möglicherweise (kann da leider nix garantieren) die Flecken schlüssig beschreiben kannst:
1. Sind die Flecken auf, in oder unter der Schleimhaut?
2. Sind sie unscharf, scharf oder fransig abgegrenzt?
3. Sind sie transparent/transluzent weiß, opak weiß oder reflektierend?
4. Sind sie definitiv innerhalb der letzten Tage neu aufgetreten oder vielleicht nur bisher nicht bemerkt worden?
4. Breiten sie sich aus, oder bleiben sie gleichgroß?
5. Bilden sie "Huckel", oder sind sie flach?
Wenn du diese Fragen mal abfrühstückst, ist _vielleicht_ schon eine Ferndiagnose möglich.

Tschöö
Stephan

Pinguin

unregistriert

3

Sonntag, 10. Juli 2005, 21:08

weiße Flecken

erst mal lieben Dank für die schnelle Antwort.
Zu den weißen Flecken. Ich glaube nicht dass die schon lange da sind, ich beobachte meine Kleinen öfters und es ist mir erst heut aufgefallen. Es sind kleine, scharf abgegrenzte Flecken, ohne eine konkrete Form. Sie sind weißlich leicht leuchtend grell. ich hab vorsichtig mit einem feuchten wattestäbchen drüber gerieben und es passsierte nix. Ob sie größer oder mehr werden kann ich ja leider erst im Laufe der nächsten Tage sagen. Dachte mir, dass ich vielleicht mal Salzbäder anfange. Wenns ein Pilz wär, würd dieser dann ja doch recht gut abgehen.
Hoffe ich mach mir nur unnötig Sorgen um nichts.
Nochmals Danke.

Markus 85

Roter Salamander

Beiträge: 202

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4

Montag, 11. Juli 2005, 01:49

Hallo Pinguin,

ich wusste gar nicht, dass es in der Antarktis auch Axolotl gibt ;) - Spaß bei Seite.

Könntest du mir ein Bild der Flecken senden? (markus.breier[at]gmx.de - [at] durch @ ersetzen)

Im Augenblick tippe ich auf die sich verändernde Färbung - allerdings irritiert mich hierbei ein bisschen das Alter der Tiere ...
Ohne ein Bild ist eine Diagnose nicht möglich.

Auch ich rate von einer prophylaktischen Behandlung mit Tee oder Salz aus den von Stephan schon geschilderten Gründen ab.

Gruß, Markus

Pinguin

unregistriert

5

Montag, 11. Juli 2005, 09:17

Soll ich denn jetzt die beiden mit den Flecken (bei dem einen ist das nur ein winziges Pünktchen am Schwanzende) besser in Quarantäne setzten?
Glaube dass bei dem, mit den größeren weißen Flecken, diese sich auch ein wenig verändert haben. werde das mal weiter beobachten und morgen mal Fotos versuchen reinzusetzen.

sbuerger

Stephan Bürger

  • »sbuerger« ist männlich

Beiträge: 1 044

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6

Montag, 11. Juli 2005, 12:08

Hmm... versuchen wir es mal anders: In diesem Thread zum Beispiel kannst du Iridophorenpigmente sehen. Kommt das von der Art her hin? Es kann durchaus auch sein, dass solche Pigmente nur ganz vereinzelt bis überhaupt nicht auftreten. Jedenfalls ist mir kein Krankheitsbild bekannt, bei dem Flecken leuchtend bzw. reflektierend sind. Dass die ersten Iridophoren sich erst mit drei Monaten ausprägen, ist sicher eher ungewöhnlich, scheint mir aber immer noch am plausibelsten.
Zu Quarantäne würde ich jetzt noch nicht raten. Gerade wenn das/die Pünktchen winzigklein sind, dürfte sich leicht feststellen lassen, ob sie wachsen.

Tschöö
Stephan

Pinguin

unregistriert

7

Montag, 11. Juli 2005, 12:29

Hm, könnte vielleicht hinkommen.
Hab bei meinem Tierarzt angerufen, ob der sich mit Amphibien auskennt (zumindest wird er in der Liste von Reptilien/Amphibien fachkundigen Tierärzten aufgelistet). Er meinte ich soll heut vorbeikommen. Hoffe es heut nach der Uni noch zu schaffen. Sitzte hier leider stumpfsinnig fest. Werde mich dann melden und Bericht erstatten.

Pinguin

unregistriert

8

Montag, 11. Juli 2005, 18:23

So, war beim Tierarzt. Der ist mein Held. das er ein Rennmaus-Profi ist wußte ich ja. Dass er sich mit REptilien auskennt, war mir auch bekannt. Aber dass ein Strahlen über sein Gesicht geht, wenn er es mit Amphibien zu tun hat... Wenn das Wartezimmer nicht so voll gewesen wär, hät der mich gar nicht mehr gehen gelassen. Der hat den Axo erst lange angeschaut, eine Hautprobe genommen und um sicher zu gehen die dann auch angefärbt. Es ist nur eine Mycose. Er hat mir von Salzbädern abgeraten. Tee wär viel effektiver. Und wenn es dadurch nicht besser wird, was er nicht glaubt, dann soll ich noch mal vorbeikommen und er gibt mir ein Rezept für Kaliumpermanganat oder was anderes. Bin total happy dass ich den direkt um die Ecke hab.
Und gut, dann weiß ich jetzt, wie so nen Pilz aussehen kann. Auch wenn der nicht pelzig oder sonst wie aussieht.
Ich danke aber Stephan und Markus ganz dolle, für die schnell Antwort und die Ratschläge.

Markus 85

Roter Salamander

Beiträge: 202

Registrierungsdatum: 12. Juni 2004

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9

Dienstag, 12. Juli 2005, 00:44

Hallo Pinguin,

schön, dass es jetzt sicher raus ist, um was es sich handelt und dass jetzt der gezielten Heilung nichts mehr im Wege steht.

Ich kann mir im Augenblick eine Mycose ohne den pelzigen/watteartigen Belag nicht recht vorstellen. - Bilder hast du keine gemacht, oder?
Die wären nämlich interessant - nicht nur für mich (gell, Stephan ;) ).

Warum hat der TA von Salzbädern abgeraten? - Kannst du da nochmal genau nachfragen?

Viele Grüße und deinem Axolotl gute Besserung,
Markus

Pinguin

unregistriert

10

Dienstag, 12. Juli 2005, 05:30

er hat gesagt, die wäre einfach nicht so wirksam. Effektiver wäre Tee, Kaliumpermanganat oder... keine Ahnung, war das Methylenblau...
Na und er hält sich mehrere Frösche und Pipiden. da denk ich wird er sich schon gut auskennen. Leider war es auch super voll im Wartezimmer, sonst hät ich gern noch mit ihm ein wenig geredet.

Pinguin

unregistriert

11

Donnerstag, 21. Juli 2005, 21:50

Wollte nur mal ein Up-Date über den Krankheitsverlauf meiner Axolotl machen.
Nach einer Woche Tee-Therapie war keine Besserung der weißen Flecken zu erkennen. Mein Tierarzt leider nicht da. Da hätte ich ja dann seiner Meinung nach ein Rezept für Kaliumpermanganat oder Methylenblau gekriegt hätte. Also bin ich zu einer anderen Praxis, die auch als Amphibien-tauglich gehandelt wird. Die gute Frau meinte, die weißen Flecken könnte sie sich eher als veränderte Hautstellen nach Abschürfungen vorstellen. Aber sie machte eine Kultur von der Hautprobe, bei der sie noch einen kleinen dunklen Pickel auf der Haut gefunden hatte. 26 Euro find ich etwas heftig, gerade weil ich weiß, wie viel /wenig so ein Kulturmedium kostet und der Aufwand nur darin besteht es im Wärmeschrank wachsen zu lassen und später anzuschauen. Gut, sie fand.... einen Pilz. Aber den vermutet sie eher in Form von diesem dunklen Hautknübelchen. Und gab mir Methylenblau, was ich drei Wochen aufs ganze Aquarium anwenden soll. Und Echinazea Kügelchen, die angeblich die Vitalität der Tiere unterstützen sollen. Glaub ich nicht wirklich dran. Ich bin wirklich nicht geizig und mach alles, damit es meinen Tieren gut geht. Aber den Preis fand ich happig, die Kügelchen eigentlich unnötig und sollte das Methylenblau nicht reichen, beschaff ich es mir bestimmt nicht bei der. Da frag ich erst mal in der Uni. Auch wenn ich immernoch nicht weiß, ob die weißen Flecken nun normal sind oder das auch Pilz ist. Langsam glaub ich, die sind völlig normal. Werd jetzt erst mal abwarten. Beruhigt mich zumindest, dass es nix backterielles ist und mein erster Tierarzt recht hatte.

sbuerger

Stephan Bürger

  • »sbuerger« ist männlich

Beiträge: 1 044

Registrierungsdatum: 13. Juli 2003

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12

Sonntag, 24. Juli 2005, 17:05

Hi Pinguin,
von der Tierärztin habe ich den gleichen Eindruck wie du... bin speziell immer wieder begeistert von Vets, die ihre Machtposition und das Gewissen der Halter dazu ausnutzen, den Kunden neben dem eigentlichen Therapeutikum (so sie denn überhaupt eins bestimmen können) noch irgendwelche pauschalen Glücklichmacher aufs Auge zu drücken. Ich wünsche mir in solchen Fällen die Schlagfertigkeit, zu sagen: "Ja prima, und dann hätte ich noch gerne einen Axolotl-Schlüsselanhänger und eine CD mit Entspannungsmucke."
Eine sichere Diagnose haben wir jetzt immer noch nicht, oder? Was mich in dem Zusammenhang interessiert: Ist es wohl überhaupt möglich, eine Kultur von einem Axl-Hautabstrich anzulegen, in der sich dann hinterher kein Pilz nachweisen lässt? Auch eine an sich unbedenkliche Sporenkonzentration sollte doch auf dem Kulturmedium prima prosperieren, oder? Gerade wenn der Probe schon eine Woche Tee-Therapie vorangegangen ist, sollte doch zumindest eine quantitative Analyse und, wenn irgend möglich, auch eine genauere Bestimmung der Mykose erfolgen.
Falls du es schaffst, ein aussagekräftiges Foto zu machen (fürchte nur, das muss in diesem Fall wirklich knackscharf ausfallen, damit man die Pünktchen erkennen kann), wäre ich nach wie vor interessiert, das zu sehen. Und falls das Methylenblau auch nicht anschlägt, würde ich lieber abwarten, ob sich im weiteren Verlauf eine akute Beeinträchtigung der Tiere oder ein Wachstum der Symptome zeigt, bevor ich aus noch dickeren Rohren schießen würde. Und natürlich lieber den bewährten Tierarzt konsultieren als die Echinazea-Frau. ;)

Tschöö
Stephan

Volker Schad

Roter Salamander

  • »Volker Schad« ist männlich

Beiträge: 217

Registrierungsdatum: 11. Dezember 2003

Wohnort: Stuttgart

Beruf: Dipl.-Biol.

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13

Montag, 25. Juli 2005, 09:22

Hallo Pniguin!

Wie heißt denn der nachgewiesene Pilz!. Dies ist sicherlich für die Behandlung wichtig, da es pathogene und apathogene Pilze gibt. Auch sind umweltbedingte Verunreinigungen durch Pilzsporen häufig - Frage doch mal nach!
Ich möchte mich damit der Antwort von Stephan anchließen: ohne exakte Pilzbestimmung keine Aussage möglich!

Grüsse

Volker

Pinguin

unregistriert

14

Montag, 15. August 2005, 14:10

Wollte nur noch mal was von mir bzw. meinen Axos hören lassen. Trotz intensiver Methylenblau-Therapie sind die weißen Flecken und Pünktchen geblieben. Es sind mehr geworden, bei allen Tieren und bei dem, wo ich es zuerst bemerkt hab und die Flecken auch groß waren, kann man richtig sehen, das mit dem wachsen des Axos auch die Flecken proportional wachsen. Und wie ich jetzt die Fotos von Markus Breier durchgeschaut hab, glaub ich ganz stark, dass das einfach die normale Färbung ist. Vorallem, weil ein Elternteil meiner doch stark wildtypisch aussehenden Axos ein gold-gelber ist. Die haben ja, wie auf Markus Fotos zu sehen, diese weißen Färbungen.
Da sich die Tiere ganz normal entwickeln und verhalten, belass ich es jetzt einfach dabei und beobachte sie immer genau.

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