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darkpitch

unregistriert

1

Donnerstag, 26. Mai 2005, 02:42

Axl bewegt sich kaum und ißt wenig

Hallo,

ich habe mir vor 3 Tagen zwei kleine Axolotl aus einem Zoofachgeschäft
gekauft. Der eine hat sich anscheinend schon prima eingelebt, der kleinere ( ca. 5-6 cm) macht mir allerdings ein wenig Sorgen. Er war schon im Becken des Tierhändlers angeknabbert ( ein Hinterbeinchen fehlt ganz, ein Pfötchen vorne fehlt auch), deshalb wollte ich ihm die Qual des engen Besatzes im Zoofachhandel ersparen und hab das Kleine ganz gezielt mitgenommen. Ich halte die beiden in einem 60 L AQ. Durch das fehlende Beinchen kann es sich natürlich nicht so geschickt fortbewegen wie sein Geschwisterchen. Allerdings sitzt es nun seit ca. 18 Stunden fast regungslos auf einem eingerollten Blatt und ißt kaum (soweit ich das mitgekriegt habe), ich habe ihm dann mit einer Pinzette Blutwürmchen gefüttert-viel hat es aber nicht gegessen.
Jetzt habe ich hier im Forum gelesen, dass man die Axls nicht in Kies halten sollte- ich habe aber feinen Kies als Bodengrund ( etwa 1 cm großen ), da sie so auch im Zoofachhandel gehalten wurden. Die Strömung habe ich auch schon gedrosselt, wie gesagt, der andere fühlt sich anscheinend pudelwohl ( der ist aber auch ein Zentimeter größer).
Nun meine Frage: Ist das normal, dass sich verletzte Axls so zurückziehen und nur noch wenig fressen oder sollte ich mit dem Baby mal zum Tierarzt gehen?

Wär superlieb, wenn Ihr mir antworten würdet, da ich mir echt Sorgen um den Lieben mache.

Inshi

Feuersalamander.de - Admin

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2

Donnerstag, 26. Mai 2005, 12:45

RE: Axl bewegt sich kaum und ißt wenig

Hallo "darkpitch",

Zitat

Original von darkpitch
Er war schon im Becken des Tierhändlers angeknabbert ( ein Hinterbeinchen fehlt ganz, ein Pfötchen vorne fehlt auch), deshalb wollte ich ihm die Qual des engen Besatzes im Zoofachhandel ersparen und hab das Kleine ganz gezielt mitgenommen.


Das ist leider ein immer wieder gemachter "Anfängerfehler", dass man aus Mitleid kranke Tiere kauft, mit denen man dann zu Hause seine Probleme hat...
Leider änderst Du dadurch die Situation im Zoo-"fach"-handel nicht, denn wenn der Zoohändler merkt, dass er problemlos auch kranke Tiere verkaufen kann, wird er wenig Ansporn haben, die Haltungsbedingungen im Geschäft zu verändern :(

Ob Du dem kranken Tier an sich helfen kannst, wird sich noch zeigen...

Zitat


Allerdings sitzt es nun seit ca. 18 Stunden fast regungslos auf einem eingerollten Blatt und ißt kaum (soweit ich das mitgekriegt habe), ich habe ihm dann mit einer Pinzette Blutwürmchen gefüttert-viel hat es aber nicht gegessen.


Das Zurückziehen kann ein Anzeichen von Stress sein... - aber dazu werden sich die Axolotl-Experten hier auf dem Board sicher noch genauer äußern :)

Bitte schreib unterdessen noch etwas mehr über die Haltungsparameter: Wasserwerte, Temperatur, Filtertyp und Ernährung wären wichtig - auch in dieser Hinsicht wird man im "Zoofachhandel" oft falsch beraten...

Ein Tierarzt-Besuch kann bei Anhalten dieses Zustandes sicher nicht schaden, macht aber nur Sinn, wenn Du einen Amphibien-erfahrenen Tierarzt kennst!

Viele Grüße,

Ingo
Halte verschiedene Tiere der Gattung Salamandra und einige andere Urodelen

darkpitch

unregistriert

3

Donnerstag, 26. Mai 2005, 14:28

RE: Axl bewegt sich kaum und ißt wenig

Hallo Inshi,

vielen Dank für die schnelle Antwort, heute hat sich der Kleine ein neues Plätzchen gesucht.
Hier die nähere Beschreibung meines AQ:
Temperatur 23° C
Pumpe: Duetto DJ 50 von Aquarium Systems Newa 80-250 L/h, intergr.
mechan., biolog., chem. Filter
ich habe sie auf max. laufen, allerdings-wie das hier im Forum auch
schon mal beschrieben wurde- mit einem Austrittsschlauch über die
gesamte Aquarienbreite gedrosselt
Lampe: Juwel Aquarium Baylight 15 Watt
Wasserwerte: mit Stäbchentest durchgeführt
Nitrit/ Nitrat nicht nachweisbar
GH 10-18
KH 40
PH 7,5

ich habe das AQ mit vielen großblättrigen Pflanzen, steinernen Versteckmöglichkeiten, einer kleinen Mangrovenwurzel und einem Moosbällchen eingerichtet.

Fütterung mit Störpellets und Blutwürmern.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »darkpitch« (26. Mai 2005, 14:30)


sbuerger

Stephan Bürger

  • »sbuerger« ist männlich

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4

Donnerstag, 26. Mai 2005, 16:24

Hallo darkpitch,

zur Aufzucht von Axls dieser Größe habe ich in diesem Thread schon einiges geschrieben (da traf es zwar nicht zu, weil die beschriebenen Tiere sich als doch schon deutlich größer herausstellten, aber in deinem Fall passt es haargenau). Mir steigt immer halbwegs die Zornesröte ins Gesicht, wenn ich sehe oder lese, dass Händler so junge Tiere abgeben, ohne den Käufer zu informieren (oder vielleicht selbst zu wissen), dass an das Aufzuchtbecken völlig andere Ansprüche gestellt werden müssen als an das Becken, in das die Tiere später kommen, wenn sie größer sind.

Zu deinem Becken: Im Moment ist das für deine Tiere zu groß (bzw. wird dir große Probleme machen, die Tierchen ordentlich mit Futter zu versorgen). Wenn die Tiere ausgewachsen sind, wird das Becken dagegen zu klein sein. Die Pumpe (die, wenn ich das richtig verstehe, leider fest eingebaut ist) ist viel zu stark. Der Austrittsschlauch sorgt zwar für eine bessere Verteilung der Strömung, aber die Wasserbewegung bleibt nahezu dieselbe.
Es scheint sich hier um ein Aquarium-Komplettset mit geschlossener Abdeckung zu handeln, das ausschließlich für Warmwasserfische gedacht ist. Mit diesem Becken wirst du leider bei der Axolotl-Haltung nicht viel Freude haben.

Deine Wasserwerte deuten darauf hin, dass in deinem Filter (noch) nicht die geringste biologische Filterung stattfindet. Wenn bei nicht nachweisbarem Nitrat der KH-Wert auch nur leicht über GH liegt, kann man davon ausgehen, dass der NH3/NH4-Wert weit über der Schmerzgrenze ist. In deinem Fall (sofern man dem Stäbchentest vertraut) liegt KH beim Doppelten bis Vierfachen des GH-Wertes! Ich kann mir zwar, ehrlich gesagt, nicht vorstellen, dass die Werte stimmen (die "Ratestäbchen" sind extrem unzuverlässig), denn dann wären deine Axolotl wahrscheinlich schon tot, und ich kann mir auch kaum vorstellen, wie eine derartige Verschmutzung zustande gekommen sein soll.
Du solltest aber dringend einen brauchbaren NH3/NH4-Test kaufen und bis zum Erreichen einer soliden Nitrifizierung täglich ca. 50% des Wassers wechseln, wobei ich ausnahmsweise zu einem Wasseraufbereitungsmittel raten würde, da Wasserwechsel in diesem Maße eigentlich alles andere als toll sind.
Wesentlich besser wäre es natürlich, die Axls in ein kleines Aufzuchtbecken zu setzen und das Aquarium erst einmal in Ruhe einlaufen zu lassen; eigentlich sollte sich im Verlauf von 2 - 4 Wochen eine Nitrifizierung einstellen, die das Einsetzen von Tieren erlaubt.

Es tut mir leid, wenn ich etwas drängle, aber ich fürchte, dass bei dir wirklich dringend Handlungsbedarf besteht...

Tschöö
Stephan

darkpitch

unregistriert

5

Donnerstag, 26. Mai 2005, 17:16

Axl bewegt sich kaum und ißt wenig

Hallo sbuerger,

vielen lieben Dank für Deine Antwort, tatsächlich habe ich mir auch schon gedacht, dass das AQ wahrscheinlich zu groß ist, da das Futter sich überall verteilt, die Kleinen aber kaum was abbekommen.
Ich habe noch ein Aufzuchtsbecken von meiner Schwester, die selbst ein
AQ ( mit Zierfischen ) hat. Soll ich das einfach mit Wasser aus meinem jetzigen
AQ befüllen, oder lieber mit neuem Kranewasser und Wasseraufbereiter-vor allem, wie oft wechsle ich dann das Wasser im Aufzuchtsbecken- reicht dann 1mal täglich oder häufiger ?

Soo.. habe die beiden jetzt im Aufzuchtsbecken, habe es mit Kranewasser und Wasseraufbereiter+ ein Teil meines AQ-Wassers gefüllt und gut mit Störpellets und Blutwürmer versorgt. Bewegen tun sie sich trotzdem nicht viel mehr- aber sie essen ( meist muss ich allerdings das Futter ein bißchen mit der Pinzette bewegen, dass sie darauf reagieren).
Ich habe beide auch noch mal nachgemessen, der Kleine ist erst 4 cm und der größere 5 cm groß.


Kann mir jemand Rat geben, was das beste Lebendfutter für so kleine Axolotl ist? Momentan füttere ich sie wie gesagt mit Störpellets und Blutwürmchen ( tiefgefroren- natürlich nicht mehr bei der Verfütterung und aus Tütchen), das essen beide auch ganz gern- nur saut das Wasser im Aufzuchtsbecken dann völlig ein, so daß ich gestern 3mal das Wasser wechseln musste. Ich kann mir, ganz ehrlich gesagt nicht vorstellen, daß das den Tierchen besonders gut tut. Über Nacht habe ich dann nur zwei Störpellets für den ärgsten Hunger ins Becken gegeben. Bei Lebendfutter könnten sie sich doch dann ständig selbst bedienen, ohne daß das Wasser derart darunter leidet. Natürlich würde ich auch weiterhin noch das andere Futter zufüttern, nur muss ich nächste Woche wieder arbeiten gehen und kann nicht so oft wie jetzt das Wasser wechseln.

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »darkpitch« (27. Mai 2005, 10:36)


darkpitch

unregistriert

6

Samstag, 28. Mai 2005, 11:28

RE: Axl bewegt sich kaum und ißt wenig

Hallo alle zusammen,

das mit dem Aufzuchtsbecken war ne klasse Idee, beide bewegen sich viel mehr als in dem großen AQ und sind auch schon dicker geworden.

Gott sei Dank gibts dieses Forum, ich kenne nämlich persönlich niemanden, der Axolotl hält und den ich um guten Rat bitten könnte.

Eine Frage hab ich allerdings noch: Der größere "schwebt" ab und zu im Aufzuchtsbecken, er streckt dann seine Füße vom Körper ab um sein Gewicht auszubalancieren und (wie gesagt) "schwebt" im oberen Drittel des Wassers
(anscheinend ganz entspannt). Ich habe auch schon gelesen, daß besonders Larven ab und zu mal Luft im Bauch haben, das trifft bei Daiquiri aber nicht zu, der Darm ist voll mit Futter (lässt sich bei den weißen ja ganz gut beobachten) und er kann sich auch ohne weiteres wieder aus der Lage nach unten begeben, ist das normal, machen eure Axl das auch?

Liebe Grüße und nochmals Danke!

Denise

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »darkpitch« (28. Mai 2005, 11:29)


sbuerger

Stephan Bürger

  • »sbuerger« ist männlich

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Registrierungsdatum: 13. Juli 2003

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7

Samstag, 28. Mai 2005, 12:09

Hi Denise,

zum Lebendfutter: Rote Mückenlarven sind natürlich auch und gerade lebend prima. Außerdem vor allem Daphnien. Wenn du davon eine ordentliche Menge ins Becken bringst, fressen die Axls quasi permanent und wachsen wie der Blitz.
Störpellets solltest du nur soviele füttern, wie auch wirklich innerhalb der nächsten 30 Minuten gefressen werden bzw. gerade bei dem kleinen Becken den Überschuss nach einer halben Stunde absaugen.

Zum Schweben: "Freiwilliges" Schweben führt der Axolotl durch Luftschlucken in die rudimentären Lungen herbei; ist nicht weiter bedenklich. "Unfreiwillig" passiert es durch Luftschlucken in den Verdauungstrakt bzw. Blähungen. Der Indikator ist, ob das Tier entspannt treibt oder mühselig versucht, nach unten zu kommen, in deinem Fall also kein Problem.

Wasserwechsel: Wenn du das Aufzuchtbecken ohne Bodengrund betreibst, kannst du jeglichen Dreck täglich penibel absaugen; wechseln musst du dann etwa 1/3 des Wassers am Tag. Als Wechselwasser benutzt du am besten Leitungswasser, das du vorher 24 im Eimer stehen lässt; das Aufbereitungsmittel ist dann nicht nötig.
Besser als die ständige Wechselei ist natürlich eine Befilterung, die du am besten mit einem luftbetriebenen Schwammfilter realisierst. Natürlich braucht auch der eine Einlaufzeit von 2 - 4 Wochen, ist aber schon zu Anfang sehr segensreich allein durch die Oberflächenbewegung und Belüftung des Wassers (eine Belüftung ist bei den momentanen sommerlichen Temperaturen wohl sowieso unumgänglich). Danach reduzieren sich dann die Wasserwechsel auf ca. 1/3 pro Woche, was deutlich angenehmer für die Tiere ist. Ein zusätzlicher Vorteil des Schwammfilters ist die große Ansaugfläche bei geringer Strömung. So können auch kleinste Tier wie z.B. Daphnien nicht vom Filter eingesaugt werden.

Mittlerweile hast du ja wohl so ziemlich alles im grünen Bereich... dann lass dich mal überraschen, wie explosiv deine Axls jetzt wachsen werden! :)

Tschöö
Stephan

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