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alfredo

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Mittwoch, 26. März 2003, 01:04

Geschichten und Gedichte

Geschichten um den Feuersalamander

Der Feuersalamander ist unter den Amphibien eine der sagenumwobensten Arten. Seine Immunität gegen Feuerverletzung und seine Giftigkeit bewog Schriftsteller und Gelehrte der alten Zeiten zu fantasiereichen Geschichten.

Plinius der Ältere schrieb im 1. Jh. n. Chr. in seiner «Naturalis historia »:

" Der Salamander, ein Tier von Eidechsengestalt und sternartig gezeichnet, läßt sich nur bei starkem Regen sehen und kommt bei trockenem Wetter nie zum Vorschein. Er ist so kalt, daß er wie Eis durch bloße
Berührung Feuer auslöscht. Der Schleim, welcher ihm wie Milch aus dem Maule läuft, frißt die Haare am ganzen menschlichen Körper weg; die befeuchtete Stelle verliert die Farbe und wird zum Male. Unter allen
giftigen Tieren sind die Salamander die boshaftesten. Andere verletzen nur einzelne Menschen und töten nicht mehrere zugleich ganz abgesehen davon, daß die Gifttiere, welche einen Menschen verwundet haben, umkommen und von der Erde nicht wieder aufgenommen werden der Salamander hingegen kann ganze Völker vernichten, falls diese sich nicht vorsehen. Wenn er auf einen Baum kriecht, vergiftet er alle Früchte, und wer davon genießt, stirbt vor Frost; ja wenn von einem Holze, welches er nur mit dem Fuße berührt hat, Brot gebacken wird, so
ist auch dieses vergiftet, und fällt er in einen Brunnen, das Wasser nicht minder."

Selbst Leonardo da Vinci soll geglaubt haben, dass Salamander Feuer einsogen um auf diese Art und Weise ihre Haut zu erneuern.

Im Talmud wird gelehrt, daß der Salamander aus einem sieben Jahre hindurch ununterbrochenen Feuer entsteht. Bezüglich seiner Giftigkeit nimmt es nicht wunder, daß der Feuersalamander eine bedeutende Rolle in der schwarzen Magie spielte. So wurde er zu Zauberei und auch zu Mordversuchen benutzt. In der Medizin fand er auf verschiedenste Weise Verwendung, zum Beispiel gebrannte
Salamander in Öl als Mittel zum Entfernen der Haare. Die Alchimisten verbrannten Feuersalamander auf ihren Schmelzfeuern und träufelten Quecksilber auf seine verkohlten Reste in dem Glauben, hierdurch Gold erzeugen zu können. Daß dieses für äußerst gefährlich gehaltene Experiment nicht gelang, schrieben sie "der Niedertracht dieses allerschäd-
lichsten Tieres" zu.

Jorge Luis Borges (1899-1986) liefert uns in seinem Buch «El Mundo Imaginario» eine Erklärung, warum für die Alchemisten der Salamander der "Geist des Feuers" war: Der sizilianische Arzt Empedocles sah im
5. Jh. n. Chr. in den vier Elementen den eränderlichen Ursprung aller Dinge und nichts konnte stärker sein als sie. Dieses System verlangte Parität: Da es Tiere der Erde, des Wassers und der Luft gab, waren Tiere des Feuers erforderlich. Für die Würde der Wissenschaft war es wesentlich, dass Salamander als Geist des Elements Feuer existieren.


Mitte des 12. Jahrhunderts zirkulierte durch ganz Europa ein gefälschter Brief, welcher der legendäre König Prester John an einen byzantinischen Emperator geschrieben haben soll. Unter anderen Aufzählungen von Wundern wurde in der Epistel über den Salamander folgendes berichtet:
"In unserem Reich werden Würmer gehalten, welche auch als Salamander bekannt sind. Salamander leben im Feuer und spinnen Kokons, welche unsere Hoffrauen durch Spinnen und Weben zu Kleidung weiterverarbeiten. Um die daraus entstandene Kleider zu reinigen, werden sie ins Feuer geworfen."


Benvenuto Cellini erzählt 1558 in seiner Familienchronik «Vita», wie sein
Vater ihm als fünfjährigen Jungen in den Flammen eines Feuers einen lebenden Salmander zeigt, der wohl mit Eichenholz dorthin getragen wurde.



Rudolf Malkmus berichtet aus Portugal, daß der Feuersalamander im ganzen Lande das Sinnbild des Bösen sei. Nach einer Legende wurde Christus bei der Kreuzigung ein Salamander von einem Soldaten ins Ge-
sicht geworfen. Angeblich erhält derjenige 100 Jahre Sündenvergebung durch Jesus Christus, der es schafft, dem Blick des Salamanders standzuhalten, ohne Ekel zu empfinden.

Lit.: Klewen Reiner, Die Landsalamander Europas, Teil 1, (1991)

Wie Otto Keller 1963 in seinem Werk «Die antike Tierwelt» meint, vermag der Feuersalamander tatsächlich durch reichliches Absondern seines Hautdrüsensekrets dem Feuer kurze Zeit standzuhalten und so unbeschadet über einige glühende Kohlen hinwegzukriechen. Doch wur-
de diese Fähigkeit so übertrieben ausgemalt, daß man sagte, nicht die mächtigste Flamme sei imstande, die Tiere zu verletzen.

Ciao Alfredo Ferrara

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