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Donnerstag, 31. März 2005, 12:42

Verhalten

Liebe Forenteilnehmer,
die Axolotl scheinen doch sehr lichtscheue Gesellen zu sein. Um sie nicht allzu sehr zu stressen, habe ich zunächst die Beleuchtung abgeschaltet. Morgen will ich das Aquarium mit zusätzlichen Baumwurzeln und Versteckmöglichkeiten versehen.
Meine Fragen:
Beleuchtet Ihr Euer Axolotlbecken überhaupt?
Wann ist Fütterungszeit? Fressen die Tiere nur im Dunkeln?
Führt ihr gelegentlich einen Ammoniumtest durch, um die Wasserqualität zu kontrollieren?
Viele Grüße
gode

Markus 85

Roter Salamander

Beiträge: 202

Registrierungsdatum: 12. Juni 2004

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2

Freitag, 1. April 2005, 02:36

Hallo gode,

die Axolotl an sich bräuchten eigentlich nicht wirklich eine eigene Beleuchtung - die Pflanzen im Becken schon. Außerdem willst du die Axolotl auch sehen - oder?
Ich beleuchte alle meine Axolotlbecken. Wenn man viele Pflanzen hineinpackt, dämpfen sie das Licht gut. Schwimmpflanzen (oder lose schwimmende Stängelpflanzen) dämpfen besonders gut.
Verstecke für die Axolotl sind wichtig, damit sie sich auch zurückziehen können.

Eine genaue Fütterungszeit gibt es - bei mir zumindest - nicht. Wenn das Licht an ist, füttere ich: egal ob in der Früh oder am Abend - natürlich frühestens alle zwei Tage! Meine Tiere sind das so gewohnt, andere können durchaus anders reagieren.
Von immer derselben Futterzeit halte ich nicht viel. Schließlich bekommen die Tiere in der Natur auch nicht um Punkt 12.00 Uhr ihr Fressen!
Wenn man dagegen die Tiere ein bisschen "dressieren" (genauer gesagt konditionieren) will, kann man natürlich schon versuchen, einen festen Futterrhythmus einzuführen.

Nach meiner Erfahrung fressen Axolotl immer, wenn es Futter gibt - egal ob am Tage oder bei Nacht. Es könnte ja sein, dass es morgen nichts mehr gibt ;) . -- Spaß bei Seite. Ja, Axolotl fressen immer, so wie es alle Tiere machen (vorausgesetzt es passt noch was in den Magen). In der Wildbahn kann man schließlich nie wissen, wann man wieder Nahrung finden wird.

Das Aquariumwasser sollte schon regelmäßig getestet werden. Aber allein der Ammoniumtest reicht bei weitem nicht aus! Viel wichtiger als dieser ist der Nitritgehalt, da dieses starke Zellgift bereits in kleinen Dosis schädlich und letztlich tödlich sein kann! Auch der pH-Wert (Säuregrad)ist wichtig.

So, alles in allem würde ich dir mal die Internetseite von Stephan empfehlen. Da steht eine ganze Menge an Infos drin. Hier der Link: http://www.axolotl.profiforum.de/

Viele Grüße, Markus

3

Freitag, 1. April 2005, 11:49

Danke für deine Antwort!
ich möchte ganz gerne von Deinen Erfahrungen profitieren, deshalb möchte ich noch einige Zusatzfragen stellen!
a) Welche Schwimmblattpflanzen bzw. Unterwasserpflanzen haben sich bei Dir besonders bewährt. (Wegen der Temperaturen kann ich die im Handel angebotenen Aquarienpflanzen nicht unbedingt verwenden oder ?)
b) Die Pellets lassen meine Tiere liegen. Müssen sie sich an diese Nahrung erst gewöhnen ?
c) Mit welchem Futter versiehst Du Deine Tiere regelmäßig. Ich habe gelesen, dass das Verfüttern mit Würmern zur Mangelerscheinung führen kann. (Das kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, da der Wurm doch an sich ein nahrhafter Leckerbissen ist)
Kannst Du bestätigen, dass die Axolotl keine Mistwürmer Eisenia fressen?
Viele Grüße
gode

Markus 85

Roter Salamander

Beiträge: 202

Registrierungsdatum: 12. Juni 2004

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4

Freitag, 1. April 2005, 15:47

Hallo gode,

natürlich kannst du so viel fragen, wie du wissen willst - dazu ist ein Forum schließlich da :] .

Pflanzen:
Doch, die Pflanzen aus dem Handel sind - zumindest teilweise - gut zu gebrauchen. - Sie halten nämlich mehr aus, als man ihnen zutraut und auf den Etiketten, sollten welche vorhanden sein, steht ;) .

a) Schwimmblattpflanzen kommen genau genommen nur dann wirklich in Frage, wenn es sich nicht um eine geschlossene Abdeckung handelt und sich somit kein Luftstau unter der Abdeckung bilden kann. Sonst können die Pflanzen schnell schimmeln und gehen kaputt. (Siehe hierzu auch: http://www.feuersalamander.com/wbb2/thread.php?threadid=773 )
Bei allen Wasserpflanzen kommt es sehr stark auf die Wasserwerte drauf an, ob sie wachsen, sich nur halten können oder schnell kaputt gehen. Wenn also die eine oder andere Pflanze nicht hält, kann es an diesen Werten liegen, oder an der Pflanze selbst - je nachdem, auf wie viel "Härte" (wie viel sie aushalten) sie gezüchtet wurden - sprich, auf die Gene der Einzelpflanze. Und an denen kann man nun mal nicht wirklich viel ändern ;) . Es kann also sehr wohl sein, dass ein paar dieser Pflanzen bei dir nicht gedeihen. - Eine "Fernempfehlung" ist wahnsinnig schwierig!
An Unterwasserpflanzen habe ich jetzt bzw. hatte erfolgreich bei meinen Axolotln:
Stängelpflanzen (kann man auch gut schwimmen lassen): Hornkraut, Ludwigie (Ludwigia repens bzw. L. palustris; wahrscheinlich auch noch andere Arten und Kreuzungen), Cabomba (Cabomba caroliniana; naja, braucht viel Licht und Dünger; hält meist nur bei jungen Axolotln, da sie recht feinfiedrig ist), Wasserpest, Indischer Wasserfreund (Hygrophila polysperma), Pfennigkraut (Lysimachia nummularia; wächst auch emers (= an Land) im Garten => dort ein wahres "Unkraut")
Ansonsten kannst du noch andere Stängelpflanzen (z.A. Tausendblatt) ausprobieren, das auch ganz gut halten soll - zumindest bei jungen Axolotln.
Sonstige Pflanzen:
Javamoos (kannst du gut auf Wurzeln oder Steine aufbinden), Javafarn (s. Jacamoos; Achtung: nicht die Wurzeln in den Bodengrund stecken, sonst sterben sie ab!).
Wahrscheinlich gibt es noch ein paar andere, aber das waren wohl die wichtigsten. Generell kann man sagen, je größer die Axolotl, desto stabiler muss die Pflanze sein! Daher sind nicht alle erwähnten Pflanzen was für große Axolotl!
Durchsuche dieses Forum mit der Suche-Funktion doch mal nach Pflanzen. Da gab es schon eine ganze Menge an Themen und Beiträgen.

b) Dass deine Axolotl die Pellets liegen lassen, ist anfangs ganz normal, wenn sie diese noch nicht als Futter kennen und akzeptieren.
Probier es doch mal so: Lass einzelne Pellets direkt auf das Maul (zumindest die vordere Kopfhälfte) eines hungrigen Axolotls fallen. => Der Axolotl wird nach der Bewegung schnappen. => Er wird das Pellet im Maul hin und her schieben und auf dessen Fressbarkeit (Geschmack) prüfen. Entweder er frisst es oder er spuckt es wieder aus.
Im ersten Fall genauso weiter verfahren - irgendwann kennt der Axolotl den Geschmack und wird die Pellets auch vom Boden nehmen.
Im zweiten Fall so lange wiederholen, bis es klappt.
In der Regel ist es so: Je hungriger ein Axolotl ist, desto schneller nimmt er (oder auch sie ;) ) die Pellets an. - Aber mit dem "Hungrig-Machen" nicht übertreiben! Junge Axolotl brauchen viel Futter, sonst wachsen sie nicht gut.

c) Meine Axolotl füttere ich hauptsächlich mit Lebendfutter (Heimchen, Grillen, Regenwürmer etc.) und Frostfutter (alle gängigen Sorten - v.a. für die Jungtiere). Pellets nehme ich nur selten, da sie sehr viel Fett enthalten.

Eine einseitige Ernährung (egal welche) ist immer nachteilig! Abwechslung ist immer wichtig!
Regenwürmer: Sie enthalten viel Eiweiß, was v.a. für Axolotlweibchen zur "Eiproduktion" wichtig ist. Auch der deftige Darminhalt der Würmer räumt den Axolotldarm gut durch. - Und gefressen werden sie von meinen Axolotl sehr gerne :] . Es spricht also nichts gegen Regenwürmer. Nur alleinige Nahrung sollten sie nicht darstellen.

Mistwürmer (Eisenia sp.): Ja, auch meine Axolotl fressen die nicht! Wahrscheinlich mögen sie nicht die stinkenden Ausscheidungen der Würmer -- ich mag sie auch nicht 8) .

Viele Grüße, Markus

sbuerger

Stephan Bürger

  • »sbuerger« ist männlich

Beiträge: 1 044

Registrierungsdatum: 13. Juli 2003

Wohnort: Düsseldorf

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5

Freitag, 1. April 2005, 16:38

Hallo,
noch ein Hinweis auf die spezielle "Gefahr" von Eisenia foetida: Ich habe bisher in zwei Fällen die Erfahrung gemacht, dass Axolotl, die einmal durch das Sekret von E.f. abgeschreckt worden sind, danach monatelang auch keine anderen Regenwürmer mehr annehmen wollten. Anscheinend ist es wohl so, dass das Wehrsekret von Dendrobena, das eigentlich viel schwächer und daher normalerweise nicht störend ist, zumindest genug Ähnlichkeit mit dem von Eisenia aufweist, um üble Erinnerungen zu wecken. Daher versuche ich es mittlerweile überhaupt nicht mehr mit Eisenia (obwohl sie von manchen Axolotl genommen werden, ohne mit der Wimper zu zucken, und sicher auch eigentlich kein schlechtes Futter sind), um die Axolotl nicht für Dendrobena zu "versauen".

Tschöö
Stephan

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