Hey Kamil,
du hast schon recht, die Leute wollen nichts lernen Samstagabends, beim dritten Bier...mein Anspruch an die ganze Geschichte ist vielleicht einfach zu hoch. Dass man aber nichts durch das Fernsehen lernt und dieses nur Interesse wecken will, ist falsch. Sonst würden Formate wie Quarks & co nicht seid 16 Jahren ausgestrahlt und erfreuen sich bei einem bestimmten Publikum großer Beliebtheit. Dass die Brady-Barr-Sendung von ua. von BBC produziert wurde, wusste ich nicht. Ich musste mir schon eine Träne verkneifen, als hinterher das National Geographic-Logo eingeblendet wurde.
Außerdem kann man auch andere Lösungen finden. "Unsere Erde - der Film" war eine der größten Dokus der letzten Jahre. Die Leute liefen scharenweise in die Kinos! Ich weiß auch, dass es da nur um die ewig gleichen Tiere gegangen ist und der Fokus auf den Bildern lag, aber mir wäre es tausendmal lieber, dass man da in vielleicht zwei, dei Szenen Amphibien zwischendurch zeigt, als eine dreiviertel Stunde einer derartigen Reportage...da kann man, überspitzt gesagt, auch die Doku-Soap Frauentausch gucken.
Ich denke nämlich, dass man die Latte höher setzen kann, im Bezug auf die Qualität solcher "Dokumentationen". Einen wirklichen wissenschaftlichen Anspruch setze ich dabei ja garnicht. Das kann man auch bei den, meiner Meinung nach, guten Reportagen, die ich oben genannt habe, nicht tun. Dass die Fakten (meist) mit denen aus der populärwissenschaftlichen Literatur übereinstimmen, finde ich dennoch sehr gut und lobenswert. Zudem kommt die Ästhetik der Bilder hinzu, die bei Brady Barr schlichtweg nicht gegeben war. Mein Interesse zu dem Thema hätte mit solchen Bildern sicherlich keiner geweckt.
Mehr als suboptimal, finde ich es auch, wenn einer in einem derartigen wie dem gestrigen Format als Herpetologe auftritt und sein Handeln durch die Wissenschaft legitimiert! Denn was soll das bitte für ein Bild vermitteln? Das ist doch kein realistisches Image der biolgischer Arbeit, das er da vermittelt. Das rückt die wahren Herpetolgen in ein Licht der letzten Freaks für die breite Masse. Und das ist doch traurig, dass man dumme Klischees auch noch derart bedienen muss. Reicht es denn dann nicht wenn er volle Breitseite in die Entengrütze haut und über Löcher in seinen Stiefeln philosophiert?
Viele Grüße,
Marcus
Ich halte verschiedene Urodelen aus den Familien Salamandridae und Ambystomatidae