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Montag, 30. Mai 2011, 02:41

Starke Hautveränderungen bei TIgersalamander

Hallo in die Runde habe ein ähnliches Problem!
Mein Tigeralamanderweibchen (denke A. m. diaboli) hat seit etwa 2 Wochen starke Hautveränderungen. Schwarze Rauhe stellen, die über den gesamten Körper ausgebreitet sind, und wenn sie im Wasser ist etwas moos- oder algenartig aussehen.

Das Tier verhält sich auch ein wenig träger als sonst, frisst nicht mehr so gierig (manchmal sogar gar nicht!) und atmet manchmal auch recht heftig! Bin daher sehr besorgt, immerhin hab ich sie jetzt schon über 17 Jahre!

Kann das mit einer Temperatur veränderung zusammenhängen, bin mit ihr jetzt von einer auch im Sommer immer schön kühlen sousterrain Wohnung in eine Wohnung im 2. Stock umgezogen die sich durch die großen Fenster und die direkte Sonne Morgen doch verhältnismäßig stark aufwärmt (Direktes Sonnenlicht kriegt das Terrarium aber nicht ab!) Bin für jeden Tip sehr dankbar!

War jetzt auch schon 2 mal beim Tierarzt allerdings bin ich mir nicht so sicher ob der mit trotzt Reptilien- und Amphibienfachkenntnissen wirklich weiterhilft. Beim 1. besuch hat er ihr eine Vitaminlösung (vor allem Vitamin A glaub ich) zwangseingeflöst, beim 2. hat er mir eine Lösung mitgegeben die ich auf dem Tier verteilen soll (hab mir den Namen dummerweise nicht gemerkt, kann ich aber vielleicht noch einmal in Erfahrung bringen, aber Vitamin A war auch mit drinnen) scheint nur wie erwartet nix zu bringen!

Also wer kann mir weiterhelfen oder mir einen kompetenteren Tierarzt im Raum Wiesbaden/Mainz Frankfurt empfehlen?

Vielen DAnk und Grüße

Callmel

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Dienstag, 31. Mai 2011, 08:51

Hi,
ich würde erstmal einen/zwei Hautabstrich/e machen lassen und dieses einmal mit Nährlösung und einmal trocken zu www.exomed.de schicken. Dann weiß man genau was es ist und bekommt ein Resümee mit Behandlungsvorschlag. Die Tupferprobe kannst Du auch alleine machen;)
Auf dem Begleitzettel bitte Bakteriologie/Mycologie ankreuzen und dann aeribe und anaerobe Keime. Zur Sicherheit wäre ein trockener Tupfer (ohne Transportmedium) für einen Chytridtest auch nicht schlecht. Dafür streift man mit einem Tupfer über den Bauch, Hände und den Stellen sie trocken aussehen.
Sonst ist alles nur ein Blindflug. Vitaminlösung ist meist Quatsch.
Liebe Grüeß von Christina

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »MarioR« (31. Mai 2011, 09:23)


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Dienstag, 31. Mai 2011, 22:30

Hi,

vielen Dank für die schnelle Antwort, auch an Ricarda, an dieser Stelle noch mal!
War heute bei einem anderen Tierarzt, der zunächst einmal einen Tupferabstrich unterm Mikroskop untersucht und dabei kaum Bakterienbefall festelllen konnte. Darauf hin hat er noch einmal mehrere Haut- und Kloakenabstriche gemacht zur mykologischen und bakteriellen Untersuchung auf Petrischalen verteilt. Darf ich hoffen, dass das ausreicht, oder sollte ich besser trotzdem noch einmal Abstriche an exomed.de schicken?

Der Doc hat ihr jetzt Marbocyl gespritz und mir eine Tablette Rivanol (zum Baden) und weiteres Marbocyl+Spritzen mitgegeben.
Das Bad könne ich wohl heute machen (weiß da jemand wie lange am besten???, und ob das wirklich unbedenklich ist - Axolotl sollen wohl sehr empfindlich darauf reagieren).
Das Marbocyl soll ich dann ggf erst geben, je nach dem wie die Ergebnisse der Abstriche aussehen.

Darüber hinaus meinte er auch es könne sich sowohl um eine Vitamin A-Über- als auch unterversorgung handeln – beides würde mich wundern, da am Futter eigentlich nichts umgestellt wurde.

Nachdem der ganze Körper durch die Hautveränderung in Mitleidenschaftgezogen wurde und die Haut ziemlich ausgetrocknet wirkt, beginnt Sie sich allmählich zu Häuten. Die Haut darunter sieht allerdings recht "roh" aus, insebesondere die Stellen an denen der Tierarzt mit dem Tupfer zu Gange war, haben teilweise auch leicht geblutet.

Also die Fragen noch mal in Kurzform=)
Reichen die gemachten Abstriche zur Abklärung aus?
Ist ein Rivanol-Bad wirklich unschädlich für Tigersalamander?
Wie lange sollte ich sie darin baden ?

Beste Grüße

Silas

p.s. Gibt es denn eine Möglichkeit hier Fotos einzustellen?

Callmel

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Dienstag, 31. Mai 2011, 22:56

Hi,
Rivanol traue ich so gar nicht. Auch weil ich weiß, das es Schleimhautnekrosen geben kann (und das nicht nur beim Axolotl). Ich sehe den Sinn auch nicht, weil Rivanol austrocknet und Dein Tier eh schon Probleme damit hat. Rivanol wird als Antiseptikum eingesetzt. Behandelt man antibiotisch ist dies ein Doppelwopper.
Marboxyl ist gut (in der richtigen Dosierung). Das geht beim Tigersalamander auch als Bad und wirkt oft. Eingesetzt wird es stundenweise. Gespritzt ist aber auch ok. Ein Resistenztest wäre schon besser aber man kann auch wechseln wenn es nicht greift.
Die blutenden Stellen deuten auch auf eine bakterielle Infektion hin.
Retinol also Vitamin A ist für die Haut zuständig. Bei gutem Futter gibt es aber eher selten eine Unterversorgung. Eine Überdosierung nur, wenn man das Futter anreichern würde.
Bedenke bitte auch, das Pilze langsam wachsen. Kann also sein, das da noch was nachkommt.
Liebe Grüße von Christina

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5

Dienstag, 31. Mai 2011, 23:13

Hi Christina,

verstehe ich dich richtig, dass ich das Rivanol-Bad also lieber weglassen soll?
Hab das Futter hin und wieder mit "Terra Life Flüssigvitamine" von "Claus" besprüht,
denke allerdings nicht, das es dadurch zu einer Überdosierung gekommen sein könnte, da ich das schon seit einiger Zeit so mache.
Allerdings hat sich der Zustand nach der Vitamin A Gabe durch den ersten Tierazrt zusehens verschlechtert...

Füttere meistens Rinderherzstreifen, (wie gesagt ergänzt durch Mineralien und Vitamine) hin und wieder Mehlwürmer, wenn es welche gibt auch Tauwürmer (nehm da in der Regel nur gekaufte, weil ich nicht weiß ob selbst "gefangene" evtl schadstoffbelastet sind), oder auch mal Wachsmottenlarven. Rosenkäferlarven wollte ich eigentlich zum aufpeppeln füttern, weiß allerdings nicht ob die evtl gefährlich sind (?) - haben ja schon ordentliche Mundwerkzeuge.

Beste Grüße

Silas

Callmel

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Mittwoch, 1. Juni 2011, 08:25

Hi,
wie gesagt Rivanol trocknet die Haut aus. Bei Reptilien geht es bei Amphibien bin ich skeptisch.
Liebe Grüße von Christina

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7

Mittwoch, 1. Juni 2011, 21:06

Hi,

aaalso war heute bei einer anderen Tierärztin, weil der 2. Doc heute keine Sprechstunde hatte und ich nicht bis Freitag warten wollte.
Sieht wohl sehr, sehr schlecht aus. Die dunkle Haut beginnt sich größflächig in Fetzen zu lösen, die Haut darunter wirkt immernoch sehr roh und blutig.
Außerdem bewegt sie sich kaum noch, reagiert auch nicht mehr auf optische Reize oder das Bestäuben mit Wasser.

Die Ärztin sagte sie sei septisch, und hat ihr, wissend wieviel Antibiotika sie gestern bekommen hat, heute trotzdem noch einmal Antibiotika und ein Schmerzmittel und außerdem eine Elektrolyt/Gluccose-Lösung (weil sie kaum bzw später nix mehr noch gefressen hat) gegeben.
Falls sie bis morgen überlebt, es ihr aber nicht besser geht, riet mir die Tierärztin dazu sie morgen einschläfern zu lassen.

Bis dahin soll ich ihr noch einma die Elektrolyt/Gluccoselösung verabreichen und mit der Rivanol Lösung abtupfen und abschließend kurz im klaren Wasser baden....ja, alles weitere morgen.
Beste Grüße

Silas

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Donnerstag, 2. Juni 2011, 01:06

Sieht so aus als hätte sie es hinter sich. Sehr schade.

Maxi

Silbersalamander

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Donnerstag, 2. Juni 2011, 09:44

Servus Silas,

hab natürlich mitgelesen und tut mir leid für Dich.

Ist das dass Dein einziger Tiger gewesen oder hast Du noch welche?

Hast Du mittlerweile schon nen Befund vom Abstrich?

viele grüße Maxi

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Montag, 6. Juni 2011, 18:50

Hi Maxi,

das war der (bzw die ) einzige, die so "alt" geworden ist. Denke ich werde mir nach diesem Drama auch erst einmal keine neuen Tiere mehr anschaffen -.-

Also EHEC wars schomma nicht.…

Musste mich jetzt noch einmal per Google schlaumachen, um Namen und Schreibweise der am Telefon durchgegebenen Befunde genauer zu klären:

Laut Tierazrt handelt es sich um hämolisierende Aeromonaden nämlich Aeromonas hydrophilia.
http://de.wikipedia.org/wiki/Aeromonas
Diese waren sowohl in den Haut- als auch in den Kloakenabstrichen zu finden.
Behandelt wurde mit Marbocyl (was wohl auch das in diesem Fall erfolgversprechenste Antibiotikum sein soll)

Darüber hinaus hat sich wohl auch ein Schimmelpilz den geschwächten Immunzustand zu Nutze gemacht und sich in der Haut eingenistet, da kann ich aber erst in etwa 2 Tagen genauer sagen welcher (wobei ich denke, dass das weniger relevant sein dürfte, da diese Art Pilz laut Tierarzt im feuchten Terrarien ubiquitär und nur beim immungeschwächten Tier pathogen sei)


Bei ähnlichen Problemen würde ich also empfehlen:

Sofort (!) Abstriche machen und untersuchen lassen!

Außerdem:
Nach einer Behandlung mit Marbocyl erkundigen. Marbocyl ist ein Antibiotikum, das unter die Haut gespritzt wird und die diesem Fall wie erwähnt angeblich am erfolgversprechensten ist.

Den Tierarzt nach einer Behandlung mit Gentamicin fragen -
Ist zwar nierenschädigend und daher mit Vorsicht zu genießen, hat aber meinen Salamandern in einem ähnlichen Fall schon einmal geholfen und wie ich rückblickend vermuten muss, vielleicht sogar das Leben gerettet.
Habe mich vom 1. Tierarzt davon abbringen lassen, weil er meinte, dass es zu gefährlich (weil bei Amphibien nephrotoxisch) wäre, und da ihr Zustand zu dem Zeitpunkt noch nicht so bedrohlich aussah dachte ich: "Na gut, der gute Mann scheint zu wissen wovon er spricht, probieren wir seine Methode aus" - Fehler!
Andere Tierärzte sagten mir im Nachhinein das Gentamicin - nicht zu hoch konzentriert-, über einen Zeitraum von etwa 3,4 Tagen als Bad in einem solchen Fall durchaus mehr Nutzen als Schaden bringen könne!

So hoffe diese Informationen nutzen ggf ma jemandem mit ähnlichem Problemen, ansosnten verabschiede ich mich ma hier ausm Forum weil ich da jetzt auch nix mehr beizutragen hab.

Beste Grüße

Silas

Maxi

Silbersalamander

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11

Montag, 6. Juni 2011, 23:47

Servus Silas,

danke für die Infos...

Zumindest hätte man im Falle des Falles mal nen Ansatzpunkt - das ist hilfreich und man kann zumindest auch den Tierärzten nen Denkschubser geben.


Leider sind die Erfahrungswerte bei TÄ nicht so groß. Das kommt auch daher, dass wenig Abstriche gemacht und tote Tiere nicht untersucht werden.
Abstriche machen sind notwenig - schon um ne gezielte Therapie zu beginnen.
Da das leider nicht gemacht wird - ob nu wegen der Kosten oder des Aufwandes wegen - ist sehr schade.
Meine TÄ meinte wörtlich und natürlich überzogen:"jede tote Amphibie, die nicht untersucht wird, ist ein Verlust!", aber vom Prinzip her gebe ich ihr recht.

Wünsch Dir was...

viele Grüße Maxi

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